Das Datenschutzbewusstsein von Nutzern wie Anbietern sei "nicht besonders ausgeprägt". Vor allem im Schulunterricht müsse dieses Thema noch mehr Raum einnehmen. Zudem mahnte Wagner eine bessere Kontrolle der polizeilichen Datenabfragen an.
Die sich rasant ausbreitende Videoüberwachung müsse "deutlicher als bisher Grenzen gesetzt werden". Insbesondere im nichtstaatlichen Bereich würden immer mehr Kameras montiert, beispielsweise auch in Eisdielen, Arztpraxen und Friseursalons. "Dies geschieht ohne Rücksicht auf die Gesetzeslage und weitgehend kontrollfrei", monierte Wagner.
Vornehmlich mittelständischen Betrieben hielt er mangelnden Schutz von Unternehmensdatenbanken vor - etwa wenn Aufgaben der Kundenbetreuung in Call-Center ausgelagert würden und diese ohne ausreichende Absicherung Zugang zu Kundendaten bekämen. "Erhebliche Sicherheitsdefizite" seien überdies bei den Online-Zugängen von Versandapotheken festgestellt worden.
Mit Blick auf die umstrittenen Foto-Aufnahmen deutscher Städte durch Google Street View forderte der Datenschutzbeauftragte: "Die Diskussion muss forciert und mit dem Willen, praktische Ergebnisse zu erzielen, fortgeführt werden." Ein von der Landesregierung in Auftrag gegebenes Gutachten war kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, der in Deutschland noch nicht gestartete Dienst Googles verstoße teils gegen hiesiges Recht.