„Trotz der Möglichkeiten des digitalen Lernens bleiben Schulen zentrale Orte, an denen soziale Beziehungen gepflegt, Gemeinschaft erlebt und Teamfähigkeit gefördert wird. Schulen stehen vor komplexen Herausforderungen. Sie müssen Kindern und Jugendlichen Kompetenzen vermitteln, die für ein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten in einer sich ständig verändernden Gesellschaft notwendig sind. Hier setzt das neue „Zukunftslabor.Lernen“ an. Bundesweit gibt es bislang kein vergleichbares Angebot, in dem sich Schulgemeinschaften mit pädagogischen Konzepten zur Lernkultur und der Gestaltung von Lernräumen auseinandersetzen können“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
„Schule ist nicht nur ein Lern-, sondern immer mehr auch ein Lebensort. Die meisten Kinder und Jugendlichen verbringen mehr aktive Zeit in der Schule als im eigenen Kinderzimmer. Deshalb sollte Schule ein Wohlfühlort für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft sein, von Kindern und Jugendlichen, Lehrkräften, Verwaltungskräften, Kooperationspartnern bis hin zu den Eltern. Zudem sollten sich moderne Schulen in ihren Sozialraum öffnen – für das Quartier, die Kommune und den Schulträger“, betonte Bildungsminister Sven Teuber im Rahmen der Eröffnung.
Moderne pädagogische Lernkonzepte und die Gestaltung von Lernräumen stehen in einem unmittelbaren Wirkungszusammenhang. Sie bedingen sich gegenseitig. Beide reagieren auf den gesellschaftlichen und digitalen Wandel und justieren Bewährtes und Innovatives immer wieder neu. „Aufgabe des Pädagogischen Landesinstituts ist es, Schulen angesichts dieser Herausforderungen sowohl bei der Weiterentwicklung ihrer pädagogischen Konzepte zu unterstützen als auch Möglichkeiten einer innovativen Raumnutzung aufzuzeigen“, betonte PL-Direktorin Dr. Birgit Pikowsky. Das Zukunftslabor des PL schafft einen Raum, in dem Fortbildungsteilnehmende die Auswirkungen der Gestaltung von Lernräumen auf das Lernen und die Schul‑Gesundheit ganz praktisch erfahren können.
In den frisch sanierten Räumlichkeiten der ehemaligen Mediathek entstand auf 300 Quadratmetern ein Erprobungsraum, der den Stationen eines Schultages entsprechend verschiedene Funktionen in einzelnen Raumbereichen abbildet: Ankommen, Austauschen, Präsentieren, Einzel- und Gruppenarbeit sowie Vertrauens- und Rückzugsbereiche. Die jeweiligen Zonen sind mit modernen, flexiblen und modularen Möbeln ausgestattet.
Da die Raumgestaltung pädagogischen Konzepten zu folgen hat, wurde im PL ein Modell entwickelt: das „Steuerrad des Lernens“. Dies wird den teilnehmenden schulischen Gruppen vorgestellt und in einem Workshop-Format erlebbar gemacht. Es soll sowohl als Reflexionsrahmen dienen als auch Orientierung bieten. Vorrangige Zielgruppen für die Workshops sind Schulteams, bestehend aus Schulleitung, Vertretungen der Lehrkräfte, der Schülerschaft, sowie der Elternvertretung, idealerweise ergänzt durch Schulträger und Schulaufsicht. Startchancen-Schulen und Schulen in Bauprojekten (Neubau, Anbau oder Umbau im Bestand) sind von dem einzigartigen Angebot besonders – aber nicht ausschließlich – angesprochen.
Das Pädagogische Landesinstitut:
Das PL bietet als Partner und zentraler Dienstleister Schulen und Lehrkräften in Rheinland-Pfalz ein umfassendes und gut vernetztes Angebot an Fort- und Weiterbildung, Medien und Materialien, pädagogischer und schulpsychologischer Beratung sowie IT-Diensten. Es unterstützt und berät Schulen bei der Wahrnehmung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages, bei ihrer pädagogischen Weiterentwicklung, der qualitätsorientierten Schulentwicklung sowie bei der Bewältigung aktueller Aufgaben.
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