Ahnen: Aufbruchstimmung in Forschung

In der rheinland-pfälzischen Forschung herrscht nach Aussage von Wissenschaftsministerin Doris Ahnen Aufbruchstimmung. "In unserer Forschungslandschaft ist derzeit so viel Bewegung wie noch nie", sagte die 44-jährige Politikerin in Mainz. Sie erwarte in den kommenden Jahren die Entstehung von etlichen hundert neuen Arbeitsplätzen in diesem Bereich.
Doris Ahnen

"Ein guter Leistungsindikator ist die Zunahme der eingeworbenen Drittmittel: Von 2007 bis 2008 sind sie um mehr als 17 Prozent auf 154,9 Millionen Euro gestiegen", ergänzte Ahnen. Drittmittel für Forschungsvorhaben kommen etwa aus der Privatwirtschaft, von Bundesministerien und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Die Ministerin verwies auch auf die "Forschungsinitiative", mit der Rheinland-Pfalz die Wettbewerbsfähigkeit der Universitäten Mainz, Kaiserslautern, Trier und Koblenz-Landau stärken will. Angesichts des sich weltweit verschärfenden Wettbewerbs um die besten Köpfe stelle das Land den vier Hochschulen von 2008 bis 2011 zusätzlich zur Grundfinanzierung insgesamt mehr als 64 Millionen Euro zur Verfügung.

Hinzu kämen die beiden Sondervermögen "Wissen schafft Zukunft" für Lehre und Forschung im Land, die von 2009 bis 2013 mit insgesamt 400 Millionen Euro dotiert seien, sagte Ahnen. Darüber hinaus fließen nach ihren Worten 109 Millionen Euro aus dem bundesweiten Konjunkturprogramm II in Hochschulen und Forschung im Land.

Die Wissenschaftsministerin verwies noch auf weitere Meilensteine. So will die Boehringer Ingelheim Stiftung mit einer ungewöhnlich hohen Spende von 100 Millionen Euro das künftige Exzellenzzentrum für Lebenswissenschaften an der Universität Mainz fördern. Hier entsteht auch das bundesweit erste gemeinsame Institut eines Helmholtz-Zentrums und einer Universität. Die Helmholtz-Gemeinschaft forscht auf naturwissenschaftlichen und medizinischem Gebiet. Schließlich entstand in Mainz noch kürzlich das neue Max Planck Graduate Center als Talentschmiede für Doktoranden.

"Leuchttürme" hätten allerdings auch die Universitäten in Kaiserslautern und Trier zu bieten, sagte Ahnen. Als Beispiele nannte sie in der Pfalz das Institut für Software-Engineering und die Fraunhofer-Institute sowie in Trier das erst jüngst eingeleitete Gemeinschaftsprojekt mit den Akademien der Wissenschaften auf Bundesebene bei der Digitalisierung von Lexika und Nachschlagewerken.

Mit Blick auf all diese Entwicklungen sei es sehr gut möglich, dass Rheinland-Pfalz bei der neuen bundesweiten Exzellenzinitiative für die universitäre Spitzenforschung besser abschneide als in den früheren Runden, sagte Ahnen. Die Entscheidung über neue finanzielle Zuwendungen im Rahmen des Wettbewerbs soll 2012 getroffen werden.

 

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