„Wir haben eine gemeinsame Verantwortung dafür, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten und das Leid der Opfer nicht vergessen werden“, sagte die Ministerpräsidentin im Landtag in Mainz. Sie dankte der Zeitzeugin Ruta Wermuth-Burak, die bei der Veranstaltung als polnische Jüdin von ihrem leidvollen Lebensweg berichtete. „Ich bin dankbar, dass wir das Schicksal einer Frau im Nationalsozialismus näher beleuchten. Ihre Lebensgeschichte zeigt zugleich in eindrucksvoller Weise, was heute durch den Dialog an Verständigung zu erreichen ist“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Ruta Wermuth-Burak habe immer wieder Situationen erlebt, in denen sie Hilfe in höchster Not erfahren habe. „Menschen zu helfen, die Hilfe nötig haben, sollte eine der Lehren aus unserer Vergangenheit sein. Das ist eine zutiefst menschliche Verpflichtung und Selbstverständlichkeit“, betonte die Ministerpräsidentin. Niemand werde als Flüchtling geboren. Es seien allzu oft entsetzliche Umstände, die die Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. „Sie sollen Rheinland-Pfalz als Land erleben, das für Hilfsbereitschaft, Offenheit und Toleranz steht“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Als geradezu unsäglich und peinlich bezeichnete sie das Verhalten des Pediga-Gründers. „Mehr noch, es ist eine Schande, das spüren wir an einem Tag wie heute besonders deutlich“, sagte die Ministerpräsidentin.
Die schrecklichen Attentate in Frankreich hätten die Menschen zutiefst betroffen. Sie dankte allen Bürgerinnen und Bürgern, die in Rheinland-Pfalz in vielen Städten und an den unterschiedlichsten Orten Zeichen gesetzt hätten. „Sie haben deutlich gemacht, dass wir uns nicht einschüchtern lassen von Fanatismus. Wer hier lebt, soll frei von Angst seine Meinung äußern können. Wer zu uns kommt und sich zu den Werten von Freiheit und Demokratie bekennt, der ist hier willkommen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es lohne sich, diese Werte zu verteidigen, damit Hass, Gewalt und Intoleranz keine Chance hätten, damit sich die Katastrophe aus NS-Diktatur und Zweitem Weltkrieg niemals wiederhole, damit von dieser Nation und den Menschen, die sich zu ihr bekennen, Gutes ausgehe und die Worte von Ruta Wermuth-Burak auf Dauer reiche Früchte tragen.
Aktiv gegen das Vergessen
Bei der zentralen rheinland-pfälzischen Gedenkveranstaltung hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den gesellschaftlichen und politischen Auftrag betont, die Erinnerung an die Zeit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft wach zu halten.
