Für ein so junges Museum habe es in hoher Geschwindigkeit in der regionalen und bundesweiten Museumslandschaft seinen Platz gefunden. In Rheinland-Pfalz sei es inzwischen sogar das erfolgreichste Kunstmuseum.
Die Ankündigung zur Eröffnung vor fünf Jahren, schon bald in der ersten Bundesliga der deutschen Kunstmuseen mitzuspielen, habe man erfüllt, betonte Kornhoff. Zwar sei das Arp Museum "noch nicht unter den Meisterschaftskandidaten", aber unter den Top 50. Dabei habe sich das Haus in einer Kulturlandschaft etablieren müssen, die schon viele große Museen wie die Bundeskunsthalle in Bonn und die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf beherberge.
Die internationale Anerkennung zeige sich durch die Zusammenarbeit des Hauses mit renommierten Museen aus dem Ausland. Im kommenden Jahr werde es beispielsweise eine Kooperation mit dem Museum für Moderne Kunst Louisiana in Kopenhagen geben. Gemeinsam würden sie die US-amerikanische Bildhauerin Tara Donovan erstmals nach Europa holen. Sie sei in ihrer Heimat ein großer Star, in Deutschland aber noch relativ unbekannt. In ihrem Schaffen stehe sie in der Tradition von Hans Arp, der einfache Materialien wie Pappreste und Schwemmholz künstlerisch verarbeitet habe. Donovan nutze unter anderem Hunderte Knöpfe und Tausende Strohhalme für ihre poetischen Skulpturen.
Wie hoch die Wertschätzung für das junge Museum sei, zeige auch die Ausstellung "Lichtgestöber. Der Winter im Impressionismus", die am 11. November eröffnet werde. Präsentiert würden hochkarätige Leihgaben aus internationalen Museen, darunter Werke von van Gogh, Gauguin, Pissarro, Slevogt und Corinth. Die Exponate stammten unter anderem aus dem Van Gogh Museum Amsterdam und dem Pariser Musée D'Orsay sowie der Sammlung Thyssen-Bornemisza Madrid. Dies sei "ein Ritterschlag für das Arp Museum".
Die Ausstellung habe einen sehr außergewöhnlichen Ansatz, denn sie beschäftige sich zugleich mit der Entwicklung des Klimas und spanne dadurch den Bogen bis zur Gegenwart, sagte Kornhoff. Dafür arbeite das Museum mit dem Bundesumweltministerium, dem Deutschen Wetterdienst und dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung zusammen. Vor dem Museum in Remagen werde temporär eine Wetterstation errichtet, um den Rolandsecker Winter aufzuzeichnen.
Ungewöhnlich seien auch die Themenjahre - 2011 war es «Landschaft und Natur», in diesem Jahr "Architektur". Es gebe kein anderes Museum dieser Größe in Deutschland, das jedes Jahr ein Leitmotiv wähle, sagte Kornhoff. Es solle den Besuchern beim Gang durch die jeweils vier gleichzeitig laufenden Ausstellungen als roter Faden dienen. Das Themenjahr - 2013 das Künstler-Ich - solle fortgesetzt und noch ausgebaut werden. Geplant sei dafür beispielsweise eine noch engere thematische Verzahnung zwischen bildender Kunst, Literatur und Musik. Die museumspädagogische Linie mit dem Dada-Club, an dem derzeit 18 Schulen und Hunderte Kinder teilnehmen, solle erweitert werden.