"Die Risiken der Atomkraftwerke sind nicht geringer geworden. Im Gegenteil - die Anlage sind älter, störanfälliger und damit auch riskanter geworden“, erklärte er bei der Gedenkveranstaltung „25 Jahre Reaktorkatastrophe von Tschernobyl“ in den Räumen der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz.
Der Super-Gau von Tschernobyl sei bereits von vielen verdrängt worden, habe aber durch das Unglück in Japan auf tragische Weise wieder an Aktualität gewonnen. Ministerpräsident Beck erinnerte daran, dass Tschernobyl ein Umdenken ausgelöst und die Anti-Atom-Bewegung bestätigt habe. Als Folge habe die SPD 1986 endgültig den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen.
In Rheinland-Pfalz habe die Landesregierung Strategien für eine sichere, bezahlbare und Klima schonende Energieversorgung entwickelt. Dazu zähle der Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und mehr Eigenstromerzeugung. Rheinland-Pfalz decke den Strombedarf heute bereits zu 55 Prozent aus Eigenerzeugung, betonte der Ministerpräsident. Seit Jahren werde die dynamische Entwicklung von Photovoltaik und Windkraft vorangetrieben.
Beck betonte die bundesweit überdurchschnittliche Entwicklung bei der Kraft-Wärme-Kopplung. „Durch den starken Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbaren Energien kann Rheinland-Pfalz bis 2030 vom Stromimporteur zum Stromexporteur werden. Unsere Eigenerzeugung deckt dann 104 Prozent des Eigenbedarfs im Land ab.
Ministerpräsident Kurt Beck würdigte bei der Gedenkveranstaltung auch das Engagement der 46 rheinland-pfälzischen Hilfsinitiativen, die nach der Reaktorkatastrophe von 1986 zahlreiche Erholungsaufenthalte für strahlengeschädigte oder -belastete Kinder aus Belarus ermöglichten. „Diese Hilfe ist ein großartiges Beispiel für freiwilliges Engagement in Rheinland-Pfalz. Die Kinder aufzunehmen und ihnen Ferien zu bieten, ist für ihre Gesundheit und eine bessere Zukunft sehr wichtig“, sagte Beck.
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