„Es sind ganz unterschiedliche Wirkungsstätten, an denen die heute Geehrten tätig waren. Eines verbindet sie: das außergewöhnlich große Engagement, das sie geleistet haben und immer noch leisten“, sagte der Ministerpräsident.
Professor Dr. Dethard von Winterfeld
Professor Dr. Dethard von Winterfeld hat sich im Bereich der Denkmalpflege und um die kulturelle Zusammenarbeit mit Polen herausragende Verdienste erworben. Für sein langjähriges und herausragendes Wirken erhielt er jetzt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Als Professor für Kunstgeschichte lehrte er am Institut für Kunstgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und gehörte auch dem Landesbeirat für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz an. Von 1970 bis 1980 war er als Berater bei der Sanierung der Altstädte von Heidelberg und Speyer tätig. „Seine Veröffentlichungen zu den Kaiserdomen Speyer, Mainz und Worms sowie zur Romantik am Rhein sind prägend für das kunsthistorische Bild von Rheinland-Pfalz“, sagte Beck bei der Ordensbegründung.
Von Winterfeld war von 1988 bis 1992 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker und ist seit 1995 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates und Kuratoriums für den Dom in Speyer. Darüber hinaus ist er stellvertretender Vorsitzender des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz und Vorsitzender des Regionalverbandes Mainz dieses Vereins.
1988 initiierte Professor von Winterfeld zusammen mit dem späteren Generalkonservator der Republik Polen die Gründung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker „Das Gemeinsame Kulturerbe“. Dieser Kreis ist eine heute bewährte Plattform für den wissenschaftlichen Austausch in verschiedenen Fachrichtungen aus beiden Ländern. Viele gemeinsame Forschungs-, Publikations- und Ausstellungsprojekte sind so entstanden.
Dr. Helmut Berck
Helmut Berck hat sich durch sein ehrenamtliches Engagement in der Patientenselbsthilfe Verdienste um die Gesellschaft erworben. Dafür erhielt er das Verdienstkreuz am Bande. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft war er als Prüfer in einer Wirtschafts- und Steuerberatungsfirma tätig. 1975 erfolgte die Bestellung zum Steuerberater und 1977 zum Wirtschaftsprüfer. Neben seiner beruflichen Tätigkeit studierte er an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz Volkswirtschaftslehre und promovierte in dieser Fachrichtung. Als Wirtschaftsprüfer war Helmut Berck bis zum Jahr 2002 Leiter der Prüfstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Rheinland-Pfalz und hat dort „maßgeblich zur Weiterentwicklung und Bewahrung der Grundwerte der Sparkassenidee in Rheinland-Pfalz beigetragen“.
Seine Krankheit, ein schweres Asthma, nahm Berck als Ansporn für eine inzwischen viele Jahre währende ehrenamtliche Tätigkeit in der bundesweit mit fast 30 Ortsgruppen und über 800 Mitgliedern organisierten Selbsthilfeorganisation „Patientenliga Atemwegserkrankungen“.
Im Jahre 1991 übernahm er deren Vorsitz und führte sie zu ihrer heutigen Bedeutung. „Ihm war und ist es eine Herzensangelegenheit, die Patienten nicht nur zu fördern, sondern sie unabhängig von ihrer Herkunft zu befähigen, trotz einer schweren Krankheit diese anzunehmen und als kundige und mündige Patienten zu meistern“, sagte Beck.
Abgerundet wird sein ehrenamtliches Engagement durch die Mitgliedschaft in der Arbeiterwohlfahrt und in der Stadtverordnetenversammlung seines früheren Wohnortes Sprendlingen (Hessen), wo er von 1968 bis 1976 auch acht Jahre das Amt des Fraktionsvorsitzenden ausübte.
Jakob Blum
Jakob Blum hat vor allem durch sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement Verdienste erworben und wurde mit dem Verdienstorden am Bande ausgezeichnet.Bereits 1970 wurde der bei einem Bauunternehmen als Bilanzbuchhalter und Prokurist tätige Jakob Blum Mitglied im Rat der Verbandsgemeinde Hillesheim, dem er bis heute angehört. 1987 wurde er 2. Beigeordneter der Verbandsgemeinde und war in seinem Heimatort Wiesbaum von 1974 bis 2009 ehrenamtlicher Ortsbürgermeister. „Aufgrund der weitsichtigen Planung und des überaus großen Engagements von Jakob Blum ist es gelungen, in der Gemeinde das Gründerzentrum HIGIS (Handwerk – Industrie – Gründer – Innovation – Service) mit angegliedertem Gewerbepark zu etablieren“, führte Beck aus. Von 1997 bis 2005 übte er zudem die Funktion des ehrenamtlichen Geschäftsführers der HIGIS aus.
Seit über 20 Jahren ist er darüber hinaus als Schrift- und Kassenführer in der Deutschen ILCO e.V., Vereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs, Regionalgruppe Eifel/Mosel/Hunsrück engagiert.
Gerlinde Rahm
Gerlinde Rahm hat sich durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement um die Gemeinschaft und die Völkerverständigung verdient gemacht. Dafür erhielt sie den Verdienstorden am Bande der Bundesrepublik Deutschland.Seit 25 Jahren ist Gerlinde Rahm in der Partnerschaftsarbeit mit Ruanda engagiert. Im Juni 1986 wurde die Vereinigung „Brücke nach Kigoma“ gegründet, die sich der Arbeit mit der Landauer Partnerstadt Kigoma/Ruanda widmete. Kurz darauf erfolgte die Gründung des "Freundeskreises Kigoma", dessen Zweck es ist, die bestehende Partnerschaft zu fördern und zu vertiefen. Von Beginn an gehört sie dem Vorstand dieses Vereins an.
1992 besuchte Frau Rahm erstmals das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda und ist seitdem vom Land und den dort lebenden Menschen fasziniert. Ein zweiter Besuch folgte im Jahr 1995; im selben Jahr wurde Frau Rahm zur stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins gewählt, nachdem sie bereits ab 1993 das Amt der Schriftführerin inne hatte. Im November 2001 wurde Frau Rahm schließlich zur Vorsitzenden des Freundeskreises Ruhango-Kigoma, wie sich der Verein aufgrund der Kommunalreform nunmehr nannte, gewählt.
Seit seiner Gründung wurden vom Freundeskreis über 800.000 Euro für Ruanda zusammengetragen. Schwerpunkte liegen im Bildungs- und Infrastrukturbereich sowie bei sozialen Projekten. Aktuell sind es die Erweiterung einer Primarschule, der Bau einer Mehrzweckhalle mit Küche und Lagerraum und der Bau eines Begegnungszentrums.
Gerlinde Rahms Ideenreichtum kann als beispielhaft bezeichnet werden. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass es in Landau mittlerweile vier Vereine gibt, die sich für Ruanda engagieren.
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