Gewinner des mit 2.000 Euro dotierten ersten Preises ist in diesem Jahr die Realschule Kirn. Die Schule organisiert seit dreißig Jahren Austauschprogramme. Inzwischen bestehen Partnerschaften mit Schulen in Frankreich, Schweden, Tschechien, Österreich und Estland. Die Realschule Kirn nimmt am Comeniusprogramm der EU teil und hat im letzten Jahr zu einem großen Treffen eingeladen. Schülerinnen und Schüler aus acht Ländern kamen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in die reizvolle Stadt an der Nahe. Viele Freundschaften entstanden. Als Dank für das langjährige Engagement des Rektors der französischen Partnerschule in Marange/Silvange (Lothringen) pflanzten die Schüler zu dessen Pensionierung eine Linde in den Kirner Schulgarten.
„Hier wird Europa gelebt, wird Verständigung gefördert, werden Freundschaftsbande über Grenzen hinweg geknüpft und gepflegt. Die Freizügigkeit wird wie selbstverständlich erlebt, Neugierde wecken auch die Nachbarn, das sind positive Erfahrungen, die – was zu wünschen ist – für das gemeinsame Europa werben“, betonte Staatsministerin Conrad. „Das jahrzehntelange Engagement der Kirner Schule ist hier beispielhaft und wird deshalb mit dem Europapreis gewürdigt.“
Der zweite Preis wurde dem Verein VEFA im rheinland-pfälzischen Haus in Dijon gemeinsam mit dem Konsortium FÖJ-Kur in Mainz zuerkannt. Beide organisieren seit 2007 ein deutsch-französisches ökologisches Jahr. Dabei können Jugendliche im Rahmen der Partnerschaft Rheinland-Pfalz / Burgund ein Jahr lang Naturschutzarbeit leisten und zugleich ihre Fremdsprachenkenntnisse vertiefen. Das Projekt wurde vor kurzem erweitert: Nun sind freiwillige Jahre im gesamten Vierernetzwerk Rheinland-Pfalz / Burgund / Oppeln / Mittelböhmen möglich. 1.000 Euro für den zweiten Platz sollen in den Ausbau des Austausches mit Oppeln und Mittelböhmen investiert werden.
Die Jury lobte bei der Veranstaltung das Niveau der insgesamt 22 Einsendungen zum Europapreis und schlug erstmals zwei dritte Preise vor. So überreichte Ministerin Conrad an das „Haus der Offenen Tür" in Sinzig und an das Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz je 500 Euro. In Sinzig war unter anderem ein Workshop für junge Erwachsene aus 12 europäischen Ländern angeboten worden. Eine Woche lang lernte, erprobte und diskutierte man zum Thema „Unternehmerische Initiative in der EU“. Das Gymnasium am Kurfürstlichen Schloss in Mainz setzt sich dafür ein, die Europa-Kenntnisse und -Erfahrungen seiner Schüler zu vertiefen: durch zahlreiche Schulpartnerschaften, einen Wettbewerb im Fach Kunst, die Möglichkeit Europäische Zertifikate abzulegen sowie durch Unterrichtsinhalte und -Projekte rund um das Thema Europa. Die Festrede bei der Feierstunde hielt Prof. Dr. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung zum Thema „Heimat Europa“.
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