„Die Türkinnen und Türken, die in den letzten fünf Jahrzehnten zu uns kamen, haben den Grundstein zu unserer heutigen multikulturellen Gesellschaft gelegt. Diese Entwicklung ist eine Bereicherung für Rheinland-Pfalz und für Deutschland“, erklärt Ministerpräsident Kurt Beck. In Rheinland-Pfalz leben mehr als 90.000 Migrantinnen und Migranten mit türkischen Wurzeln. Sie bilden heute die größte Gruppe unter den Einwanderinnen und Einwanderern.
„Der weitaus größte Teil der türkischstämmigen Frauen, Männer, Kinder und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz ist sehr gut integriert“, stellt Integrationsministerin Irene Alt fest. „Eine Debatte, wie sie Thilo Sarrazin im vergangenen Jahr angestoßen hat, ist daher wenig hilfreich. Sie brüskiert lediglich Menschen, die bereits in unserer Gesellschaft voll und ganz angekommen sind. Das wollen wir in Rheinland-Pfalz nicht.“
Die Hauptmotivation ihr Heimatland zu verlassen und in Deutschland Arbeit zu suchen, lag für die Türkinnen und Türken in den 60er Jahren darin, während eines vorübergehenden Auslandsaufenthalts Geld zu sparen, um sich damit später eine bessere Zukunft in der Türkei aufzubauen. Bei deutschen Unternehmen waren die Arbeitskräfte aus der Türkei beliebt, da sie gute berufliche Qualifikationen mitbrachten – jeder Dritte hatte einen Berufsabschluss, was für Frauen wie für Männer galt.
„Diese Menschen haben ein hartes Leben gehabt: Sie haben ihre Heimat verlassen – zunächst nur auf Zeit, und sind dann doch geblieben. Sie haben Großes geleistet und wir hätten unseren heutigen Wohlstand ohne ihr Engagement und ihre Mitarbeit nicht erreicht“, sagt Ministerpräsident Kurt Beck. „Trotzdem dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen, dass sich alle Menschen wohl und willkommen fühlen bei uns. Unser politisches Ziel ist, dass sie die Chance haben, gleichberechtigt an allen Bereichen des Lebens teilzunehmen“, umreißt Integrationsministerin Irene Alt, einen politischen Schwerpunkt der Landesregierung für die kommenden Jahre.
Am Montag würdigt die Landesregierung den 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens mit einem Festakt in der Staatskanzlei. Dabei werden auch Zeitzeugen von damals mit Vertreterinnen und Vertretern der zweiten und dritten Generation in einer Gesprächsrunde die Jahre der türkischen Zuwanderung nach Rheinland-Pfalz Revue passieren lassen.
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