"Durch unsere aktive Mittelstands- und Arbeitsmarktpolitik konnten wir im vergangenen Jahr wichtige Impulse setzen, die Rheinland-Pfalz gestärkt aus der Krise geführt und Beschäftigung gesichert haben. Wir haben eine ordentliche Perspektive“, sagte Beck.
Der Ministerpräsident wies ausdrücklich auf die überdurchschnittliche Exportquote des Landes von 52,1 Prozent gegenüber dem Bundesdurchschnitt von 46 Prozent hin. "Rheinland-Pfalz hat gute Aussichten. Das hat vor allem etwas mit der Qualität der Arbeit zu tun, die in diesem Land geleistet wird“, so Beck.
Der Ministerpräsident sagte weiter: "Wir wollen alle erwerbsfähigen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt einbinden. Dafür brauchen wir offene Bildungswege und eine gezielte Unterstützung für die Menschen, die wieder oder zum ersten Mal im Erwerbsleben Fuß fassen möchten. Kein Jugendlicher darf uns dabei verloren gehen. Bildung ist der Schlüssel zu einem Leben aus eigener Kraft.“
Beschäftigungssicherung und Arbeitnehmerrechte müssten Hand in Hand gehen, so Beck, faire Löhne und soziale Standards, wie sie aktuell mit dem Tariftreuegesetz beschlossen worden seien, bezeichnete er als Grundvoraussetzung für gerechte und stabile Beschäftigungsverhältnisse. "Wir brauchen Mindestlöhne, um Tarifverträgen wieder eine Chance zu geben“, betonte der Ministerpräsident.
Zu Beginn des Betriebs- und Personalräteforums stellte Bildungsministerin Doris Ahnen das neue Weiterbildungsportal des Landes im Internet vor, in dem detaillierte Informationen zu den Angeboten und Fördermöglichkeiten im Bereich der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung in Rheinland-Pfalz aufgeführt sind. Das neue Portal steht gleichermaßen interessierten Bürgern, Unternehmen und Weiterbildungsberatern zur qualifizierten Recherche zur Verfügung und erhöht damit die Transparenz und Vergleichbarkeit der Angebote.
Der BASF-Betriebsratsvorsitzende Robert Oswald wies auf den hohen Stellenwert der betrieblichen Weiterbildung hin. Die Qualifikation im Unternehmen ermögliche es den Arbeitnehmern, ihre eigene Position zu verbessern, und führe insgesamt zu einer Effizienzsteigerung in den immer komplexer werdenden betrieblichen Abläufen. Von diesem Mehrwert profitierten Beschäftige und Unternehmen gleichermaßen.
Spontan bedankte sich die Betriebsratsvorsitzende von Schlecker Süd, Monika Di Silvestre, mit einem Blumenstrauß bei Arbeitsministerin Malu Dreyer für deren Engagement im vergangenen Jahr. Nachdem die Drogeriekette Mitarbeiter entlassen und als Leiharbeiter zu schlechteren Konditionen in einem Tochterunternehmen wieder eingestellt hatte, hatte die Ministerin interveniert. Der so entstandene öffentliche Druck habe das Unternehmen dazu gebracht, auf weitere Arbeitnehmerüberlassungen zu verzichten und sich mit der Gewerkschaft ver.di auf die bundesweite Anerkennung der Tarifverträge des Einzelhandels zu verständigen.
Neben den Betriebsratsvertretern fast aller großer rheinland-pfälzischer Unternehmen und Vertretern des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sowie der Gewerkschaften IG Metall, NGG, IG BCE, ver.di und des Deutschen Beamtenbundes (DBB) nahm auch eine Reihe von Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtags am 10. Betriebs- und Personalräteforum 2010 teil.