| 50-Jahre Elysee-Vertrag

Conrad diskutiert mit Schülerinnen und Schülern

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages hat sich Europaministerin Margit Conrad am Freitag mit mehr als 200 Schülerinnen und Schülern der Oberstufen des Otto-Schott-Gymnasiums und des Schlossgymnasiums in Mainz getroffen.
Europaministerin Margit Conrad bei einer Diskussion mit Schülerinnen und Schülern zum 50-jährigen Jubiläums des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages. Bilder: Stefan Sämmer
Europaministerin Margit Conrad bei einer Diskussion mit Schülerinnen und Schülern zum 50-jährigen Jubiläums des Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrages. Bilder: Stefan Sämmer


Beide Schulen sind im Sinne des Vertrages aktiv, das Otto-Schott-Gymnasium mit einem bilingualen deutsch-französischen Angebot, das Schlossgymnasium mit vielen Projekten, für die es 2012 einen Europapreis erhielt.

Conrad diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern über die Bedeutung des Elysee-Vertrages für die Aussöhnung der beiden Länder und die Europäische Einigung. Im Mittelpunkt des Gespräches standen die zahlreichen Chancen, die der Vertrag gerade jungen Menschen bietet: Über das Deutsch-Französische Jugendwerk wird der Austausch gefördert für Schüler, mit Stipendien und Praktika das Erlernen der Sprachen unterstützt. 2011 hat das Deutsch-Französische Jugendwerk allein 360 Projekte der Begegnung zwischen jungen Menschen aus Rheinland-Pfalz und Frankreich unterstützt.

Die Ministerin würdigte das Engagement der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer bei der deutsch-französischen Verständigung. Mehr als 400 Schulen unterhalten eine Partnerschaft mit einer französischen Schule. In 185 Kindergärten landesweit kommen schon die Kleinsten durch das Programm „Lerne die Sprache des Nachbarn“ mit dem Französischen in Kontakt. Ich kann Sie nur ermutigen, die Möglichkeiten der verschiedenen Programme zu nutzen und vor allem die Sprache der Nachbarn zu lernen“, motivierte Conrad die Schülerinnen und Schüler.

„Der Elyseevertrag hat sich zu einer einmaligen Erfolgsgeschichte entwickelt. Aus dem Vertrag entstand viel mehr als die Zusammenarbeit zweier Staaten, er führte zu gegenseitigem Verstehen und Verständnis, Freundschaft zwischen den Menschen wurde geknüpft. Es war klug, dass die Väter und Mütter des Vertrages von Anfang an auf die Begegnung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen setzten und damit auf die Zukunft. So ist über die Jahre ein Fundament entstanden, das trägt. Dass es stabil bleibt, dafür haben wir eine Verantwortung heute und in der Zukunft.“

Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer haben sich von Beginn an, ja schon vor Abschluss des Vertrages, sehr für die deutsch-französische Freundschaft engagiert. So schloss das Land ein Jahr vor dem Elyseevertrag die Partnerschaft mit Burgund, die bis heute mit zahlreichen Aktionen und Angeboten sehr lebendig ist. Mit französischen Kommunen pflegen rund 300 Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz eine Partnerschaft, in deren Umfeld eine Bürgerbewegung die deutsch-französische Freundschaft lebendig hält. „Es freut mich, dass die Partnerschaft zwischen Deutschen und Franzosen im zweiten Schritt der europäischen Integration dann auch eine Brücke nach Osteuropa geschlagen hat. Heute sind im Vierernetzwerk das polnische Oppeln und das tschechische Mittelböhmen freundschaftlich mit Rheinland-Pfalz und Burgund verbunden.“ 

Beim Besuch der Ministerin führte der Mainzer Politikwissenschaftler und Journalist Ingo Espenschied eine Dokumentation mit historischen Filmausschnitten zum Elysee-Vertrag vor. Sie erzählt die wechselhafte Geschichte beider Länder und macht den Weg von der Erbfeindschaft bis hin zur besonderen Partnerschaft von heute deutlich.

 

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