Hierzu gehöre die Problematik der Doppelbesteuerung von Altersrenten aus deutschen Quellen. „Es kann nicht sein, dass ältere Menschen, die in Frankreich leben und eine deutsche Rente beziehen, zwei mal Steuern bezahlen“, so Beck. Bei diesem Thema, dass auch auf der Tagesordnung des Gipfels stand, werde bilateral nach einer Lösung gesucht.
Zeitgleich zu dem Zwischengipfel fand erstmal in der Großregion eine gemeinsame und grenzüberschreitende Katastrophenschutzübung für das Atomkraftwerk Cattenom statt. „Die Region rückt zusammen, dass zeigt auch das koordinierte Vorgehen der Behörden in Bezug auf Cattenom“, stellte Beck fest. Das Atomkraftwerk habe erhebliche Mängel und mache deutlich, dass ein gemeinsames europäisches Umdenken in der Atompolitik notwendig sei. Ziel bleibe die Abschaltung des AKW Cattenom, um wirkliche Sicherheit für die Region zu erreichen.
Ein weiteres Thema war die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Polyzentrischen Metropolregion (GBMR), für die unter lothringischer Präsidentschaft ein Aktionsprogramm erarbeitet wurde. Ministerpräsident Beck bezeichnete dieses ehrgeizige Vorhaben als wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Großregion auf europäischer Ebene zu sichern. „Deshalb müssen wir fortfahren, hierfür eine gemeinsame Strategie zu erarbeiten“, forderte Beck.
Auch bei der Einrichtung eines gemeinsamen Sekretariats für die Großregion sei man ein gutes Stück weiter gekommen. Nachdem die Partner eine gemeinsame Satzung verabschiedet hatten, stand die konkrete Ausgestaltung auf dem Programm. Obwohl der Prozess insgesamt schneller verlaufen könnte, zeigte sich Ministerpräsident Beck zuversichtlich, dass das Sekretariat im kommenden Jahr seine Arbeit aufnehmen werde.
Im Rahmen des Zwischengipfels wurden die laufenden Arbeiten der Arbeitsgruppen und das hohe Engagement ihrer Mitglieder gewürdigt. „Insbesondere die Kooperationen, die mit den Kommissionen des Wirtschafts- und Sozialausschusses auf zahlreichen Gebieten wie Wirtschaft oder Infrastruktur aufgebaut wurden, sind zu begrüßen. Jetzt kommt es darauf an, diese Arbeit nach außen sichtbarerer zu machen“, sagte Ministerpräsident Beck.
Die Großregion umfasst das Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, die Wallonie sowie die Französische und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens. Auf einer Gesamtfläche von 65.000 Quadratkilometern leben dort etwa 11,2 Millionen Menschen.