Die Ministerpräsidentin und stellvertretende Vorsitzende der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e. V. eröffnete das Zukunftsforum „rlp_vernetzt. Land der digitalen Möglichkeiten“ vor rund 250 Zuhörern in der Coface Arena in Mainz.
Auf Initiative der Ministerpräsidentin wurden auf dem Zukunftsforum der ZIRP erstmals umfassend die Chancen der Digitalisierung für Rheinland-Pfalz diskutiert. Die Ministerpräsidentin beschrieb die Digitalisierung als einen hoch dynamischen Prozess mit großem Potenzial für das Flächenland Rheinland-Pfalz. Die Digitalisierung sei dabei kein technischer Selbstzweck, sondern ein Instrument, das das Leben und Arbeiten sehr verändern werde und zugleich die Chance für neue Lösungen berge. „Wir können im globalen Megatrend der Digitalisierung einen rheinland-pfälzischen Weg gehen: in Wirtschaft und Arbeit, in der Bildung und Gesundheitsversorgung, bei der Mobilität und im modernen Staat.“ Das sei natürlich kein Alleingang, „aber wer vorne sein will, darf Konkurrenz nicht fürchten und muss seine Stärken ausspielen.“ Das Land, so sagte die Ministerpräsidentin weiter, sei auf einem sehr guten Weg und schon heute ein Land der digitalen Möglichkeiten. Gerade im Bereich E-Government sei Rheinland-Pfalz als Gewinner des „E-Government-Awards“ bundesweites Vorbild.
Um die Entwicklung weiterhin erfolgreich zu gestalten, sei eine leistungsfähige Breitbandanbindung Grundvoraussetzung: „Wir brauchen schnelles Internet. Der Netzausbau ist eine riesige, notwendige Investition in die Zukunft mit großer Priorität“, so die Ministerpräsidentin. Die Landesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 alle Haushalte mit 50 Mbits/s zu versorgen; heute sei dies zu 66 Prozent der Fall.
Die Ministerpräsidentin betonte die Bedeutung der Digitalisierung für den Wirtschaftsstandort mit seinem überdurchschnittlichen Anteil an Industrie. Digitalisierung sei der Hebel zu internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Rheinland-Pfalz habe die Kompetenzen, um produzierendes Gewerbe und Software-Entwicklung gut zu verbinden. Mit der Smart Factory in Kaiserslautern stehe in Rheinland-Pfalz einzigartig die intelligente Fabrik der Zukunft.
Neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprach unter anderem Wirtschaftsministerin Eveline Lemke über die Perspektiven der digitalen Wirtschaft in Rheinland-Pfalz. Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied der Telekom AG und Sprecher der Geschäftsführung der Telekom Deutschland GmbH thematisierte die Innovationskraft neuer digitaler Kommunikationstechnologien und zukünftige Entwicklungen im Bereich Netztechnologie. Christoph Kesse, Executive Vice President der Axel Springer SE und Autor von „Silicon Valley“, berichtete über die Erfolgsgeheimnisse der kalifornischen Start-up-Szene und mögliche Parallelen zum Gründerland Rheinland-Pfalz.
Wichtiger Teil des Zukunftsforums waren zwei Future Labs, in denen Chancen, Trends und Herausforderungen der Digitalisierung entlang der Handlungsfelder Gesundheit, Mobilität und Moderner Staat sowie Bildung, Arbeit und Wirtschaft beleuchtet wurden. Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft hatten im Vorfeld der Veranstaltung auf sechs Experten-Hearings der ZIRP Thesen für die digitale Entwicklung in Rheinland-Pfalz erarbeitet. Weiterer Schwerpunkt war eine Diskussionsrunde über die engere Zusammenarbeit von Startups und Mittelstand.