| Landespräventionspreis 2012

Drei Projekte ausgezeichnet

Innenstaatssekretärin Heike Raab hat gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Landespräventionsrates Rheinland-Pfalz, Dr. Andreas Ammer, drei kriminalpräventive Projekte aus Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Landespräventionspreis 2012; Bild: isim
(v.l.n.r.) Dr. Andreas Ammer (Vorsitzender Landespräventionsrat RP), zwei Vertreter der Opfer- und Täterhilfe im Haus des Jugendrechts Mainz (2. Preis), zwei Vertreter der Integrierten Gesamtschule Contwig (1. Preis), Vertreterin vom „Verein Seniorpartner in School“ Hassloch (3. Preis), Staatssekretärin Heike Raab; Bild: isim

„Kriminalprävention nimmt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer gewaltfreien Gesellschaft und der Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit ein. Aufgrund der sich rasant verändernden Gesellschaft steht die Kriminalprävention neuen Herausforderungen gegenüber. Es gilt daher, den jeweiligen Entwicklungen angepasst, kriminalpräventive Konzepte weiter zu entwickeln. Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und bedarf eines großen Engagements vieler Akteure“, sagte Raab. Besonders herausragende kriminalpräventive Projekte verdienten daher eine besondere Würdigung.

„Unser Ziel ist es, die Arbeit der Projektemacher auszuzeichnen und die erfolgreichen Konzepte landesweit vorzustellen. Dadurch sollen weitere Organisationen angeregt werden, im Rahmen ihres eigenen Wirkungskreises einen Beitrag zur Kriminalprävention zu leisten“, betonte Dr. Ammer.

 

Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Landespräventionspreis 2012 wurde folgenden Projekten zugesprochen:

1. Preis: Projekt der Integrierten Gesamtschule Contwig
„Prävention ist besser als Sanktion – Ein Gesamtprojekt für unsere Schüler“
Ziel des Projektes ist, die Ich- und Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schülern der 5. bis 10. Klassen zu stärken und sich aktiv mit verschiedenen Präventionsthemen auseinander zu setzen. Die Eltern werden durch Informationsveranstaltungen und Elternbriefe eingebunden. Das Projekt wird im Schuljahr 2012/2013 pilotiert, im Anschluss evaluiert und fortgeschrieben. Projektpartner sind die AOK, Krankenhaus Pirmasens, Polizei Zweibrücken und das Gesundheitsamt. Die Fachthemen Gesunde Ernährung, Gewaltprävention, Suchtprävention, Aidsprävention, Alkoholprävention und Drogenprävention werden gemeinsam mit der Krankenkasse, dem Gesundheitsamt und der Polizei vorbereitet und in den Unterricht aktiv integriert (z.B. durch Kochkurse, Besuche im Krankenhaus, Berichten von Raucherinnen und Rauchern , Aktionstage gegen Gewalt und Informationsveranstaltungen).

2. Preis: Projekt der Opfer- und Täterhilfe e.V., Haus des Jugendrechts, Mainz
„FGK = FamilienGruppenKonferenz“
Ziel des Projektes ist es, Familien, ihren Angehörigen und deren soziales Umfeld in die Lage zu versetzen, vor einem staatlichen Eingriff selbst über geeignete Hilfen nachzudenken und gemeinsam darüber zu entscheiden. Das Erarbeiten eigener Problemlösungen motiviert zur Selbstverantwortung und kollektiven Verantwortungsübernahme des betroffenen Personenkreises. Jede Familie kann beschließen eine Familien-Gruppen-Konferenz abzuhalten. Auch andere Menschen, welche der Familie nahe stehen und sich um Kinder und Familienangehörige Sorgen machen, können der Familie raten, eine FGK abzuhalten. Die Opfer- und Täterhilfe (OUTH) bereitet die FGK vor und übernimmt die Durchführung. Ein unabhängiger Koordinator nimmt Kontakt mit der Familie auf und unterstützt diese, ihre eigenen Lösungen zu finden. OUTH schult die Koordinatoren, gibt ihnen Arbeitsaufträge, betreut sie und ist verfahrensverantwortlich. Das Projekt hat Mitte des Jahres 2012 begonnen und soll als Dauerangebot entwickelt werden. Projektpartner ist die Stadt Mainz – Jugendgerichtshilfe. Geplant ist, weitere Gebietskörperschaften und die Justizvollzugsanstalten für das Projekt zu gewinnen.

3. Preis: Projekt des Vereins „Seniorpartner in School“ e.V., Haßloch
„Ehrenamtliche Mediation in Schulen durchgeführt durch ältere Menschen“
Ziel des Projektes ist es, durch Mediation, Coaching und Bildungsbegleitung Kindern und Jugendlichen Unterstützung zu bieten, um Mobbing, Alkohol- und Drogenmissbrauch, häusliche und schulische Probleme im Anfangsstadium zu verhindern und Problemlösungen zu finden. Das freiwillige Engagement für die Jugend ist auch ein Gewinn für die Seniorinnen und Senioren, denn anspruchsvolle Aktivitäten halten im Alter fit, gesund und lebensfroh. Der Einsatz von Schulmediatoren ermöglicht gewaltfreie Lösungen von Konflikten im Schulalltag und somit werden auch Lehrerinnen und Lehrer entlastet. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer persönlichen und sozialen Kompetenz zu stärken. Das Projekt lebt durch die freiwillige Tätigkeit und das Engagement der Seniorinnen und Senioren, welche derzeit 16 Schulen aktiv betreuen. Im Jahr 2013 soll eine weitere Gruppe ausgebildet werden, damit weitere Schulen in ganz Rheinland-Pfalz von diesem Projekt profitieren.


Landespräventionspreis 2013

Auch 2013 sind Gruppen, Vereine, Verbände, Schulen, Hochschulen, soziale Einrichtungen, Behörden, Kriminalpräventive Gremien, Einzelpersonen und sonstige Institutionen mit Sitz in Rheinland-Pfalz aufgefordert, sich um den Landespräventionspreis zu bewerben. Einsendeschluss ist der 31. August 2013. Die Ausschreibung für den Landespräventionspreis und das Bewerbungsformular stehen auf der Internetseite des Landespräventionsrates unter „Aktivitäten / Wettbewerbe –  Preise“ zur Verfügung: <link http: www.kriminalpraevention.rlp.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>www.kriminalpraevention.rlp.de.

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