| Biotechnologie in Rheinland-Pfalz

Dynamik, Pioniergeist und Innovationskraft in unserem Land finden weltweit große Beachtung

„Im April darf ich an drei Spatenstichen teilnehmen: Eli Lilly and Company in Alzey, TRON in Mainz und Abbvie in Ludwigshafen. Das ist Ausdruck der ungeheuren Dynamik, mit der sich die Biotechnologie in Rheinland-Pfalz entwickelt“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrer Rede vor dem rheinland-pfälzischen Landtag.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht im Landtag Rheinland-Pfalz.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht im Landtag Rheinland-Pfalz zur Biotechnologie-Strategie der Landesregierung.

Das Pharmaunternehmen Lilly investiert 2,3 Milliarden Euro in ein neues Werk für Medikamente zur Behandlung von Diabetes und Adipositas. Bei Abbvie in Ludwigshafen fällt am 29. April der Startschuss für ein zentrales Forschungs- und Entwicklungsgebäude. TRON ist die wirtschaftlich erfolgreichste Ausgründung aus einer Unimedizin mit Landesbeteiligung. Das Institut für Translationale Onkologie baut aktuell einen Neubau mit rund 10.000 Quadratmetern Nutzfläche für noch bessere Vernetzung von Forschern und Ärzten, um medizinischen Fortschritt schneller ans Krankenbett zu bringen.

Es sei dem Pioniergeist der Forschenden, der Innovations- und Investitionskraft der Unternehmen und den mutigen Entscheidungen der Politik zu verdanken, dass Rheinland-Pfalz weltweit große Beachtung finde, unterstrich die Ministerpräsidentin: „Diese Regierungskoalition hat das Momentum der weltweiten Sichtbarkeit der Region genutzt, um Rheinland-Pfalz zu einem führenden Standort in der Biotechnologie und den Lebenswissenschaften zu machen.“ Insgesamt investiere das Land bis Ende 2026 bis zu 800 Millionen Euro für Biotechnologie und Lebenswissenschaften. Die Landesregierung arbeite dabei ressortübergreifend eng zusammen. Die erfolgreiche Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und der entschlossene Ausbau der Wissenschaftslandschaft von Minister Clemens Hoch böten die Voraussetzungen für den Erfolg.

Erfolgsgeschichten wie die des TRON zeigten, welche enormen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Leistungen erreicht werden können, wenn innovative Ideen entschlossen vom Land gefördert werden, erläuterte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Das bahnbrechende Konzept von TRON, das bereits 2009 von Prof. Özlem Türeci, Prof. Ugur Şahin und Prof. Christoph Huber entwickelt wurde, sei die sogenannte Translation: Forschende entwickeln praktisch am Patientenbett zusammen mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen neue, innovative Behandlungsansätze. Und der Erfolg spreche für sich: TRON sei seit 2018 auf keine Förderung durch das Land mehr angewiesen. So konnte das Institut auch den sechsstöckigen Neubau komplett aus Eigenmitteln finanzieren. „Keinem anderen Landesinstitut bundesweit gelang es bisher, aus seinem wissenschaftlichen Know-how solche einzigartigen wirtschaftlichen Erfolge zu generieren“, betonte die Ministerpräsidentin.

TRON arbeite außerdem in einem agilen Umfeld weiterer außeruniversitärer Einrichtungen, die in Mainz in Bezug zur Biotechnologie forschten. „Es war eine kluge und vorausschauende Wissenschaftspolitik, die dieses breite und starke Forschungsumfeld geschaffen hat. All diese hochkarätigen Einrichtungen bilden einen Nährboden für Spitzenforschung und einen Magneten für internationale Fachkräfte“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Ohne die Grundlagenforschung des TRON wäre die Entwicklung des weltweit ersten mRNA-basierten Impfstoffs gegen das Corona-Virus nicht möglich gewesen.“

Die Landesregierung habe mit dem Biotechnologiebeirat, dem Landeskoordinator für Biotechnologie und der Biotechnologie-Akademie zudem neue Strukturen geschaffen und die Vernetzung und Internationalisierung vorangetrieben. „Wir werden den eingeschlagenen Weg der gezielten Anschubfinanzierungen und der Förderung der Wissenschaft konsequent weiter beschreiten und dynamisch weiterentwickeln“, so die Ministerpräsidentin.

So werde mit „Lab 1“ das erste Laborgebäude des neuen Biotech-Campus in Mainz gebaut. Bis 2025 entstehe in der Nähe zur Johannes Gutenberg-Universität, zur Hochschule Mainz sowie zu zahlreichen außeruniversitären Einrichtungen ein Neubau mit rund 3.000 Quadratmetern Fläche. Für das „LAB 2“ sei bereits die Baugenehmigung erteilt worden. „Dabei ist mir der enge Schulterschluss mit der Landeshauptstadt Mainz besonders wichtig. Gemeinsam sind wir daher auch Regionalpartner der Deutschen Biotechnologie Tage, die jetzt in Berlin gestartet sind“, unterstrich die Ministerpräsidentin.

Eine weitere wichtige Unternehmenskooperation unterhalte das Land und die Stadt mit Kadans, einem international tätigen Wissenschaftspark- und Netzwerkbetreiber. Zusammen mit dem Life Science Zentrum Mainz (LZM) werde Kadans weitere attraktive Büro- und Laborräume schaffen. Das LZM werde außerdem ein Inkubatorprogramm etablieren und den Aufbau der Plattform „BioVation RLP“ unterstützen, die zur besseren Vernetzung der Akteure mit rund vier Millionen Euro seitens des Wirtschaftsministeriums gefördert werde.

„Mit all diesen Maßnahmen haben und werden wir die Rahmenbedingungen des stetig wachsenden Standorts noch weiter verbessern“, kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer an. Wie dynamisch sich die gesamte Region entwickele, zeigten die zahlreichen Beispiele für Investitionen in der jüngsten Vergangenheit: So steckte Boehringer Ingelheim 284 Millionen Euro in seine neue „Chemical Innovation Plant", die an chemischen Herstellungsverfahren für pharmazeutische Wirkstoffe arbeite. Die BASF in Ludwigshafen investierte einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in eine Fermentationsanlage für biologische und biotechnologiebasierte Pflanzenschutzprodukte. Das Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON) erhielt einen neuen Forschungsbau mit einem Volumen von 2.000 Quadratmetern. Novo Nordisk eröffnete seine neue Deutschlandzentrale in Mainz und verbinde dies mit einem klaren Bekenntnis zu Rheinland-Pfalz als zukunftsweisendem Biotechnologiestandort von Weltklasse. Die Schott AG verdoppelte die Produktionskapazitäten für Medizin-Fläschchen, Ampullen oder Spritzen mit einer Investition von 40 Millionen Euro in eine neue Schmelzwanne. Diese zahlreichen Investitionen und Projekte an so vielen Orten im Land zeigten, dass hier Großes in Bewegung sei. Sie untermauerten die Attraktivität und die Anziehungskraft des Standorts Rheinland-Pfalz.

„Wir befinden uns in einem Veränderungsjahrzehnt. Die Digitalisierung, der Klimawandel, die Demografie verändern die Art, wie wir künftig leben und arbeiten. Diese Regierung hat das früh erkannt und die Weichen für eine gute Zukunft gestellt. Wir stellen die Weichen, damit Rheinland-Pfalz ein Gewinnerland der Transformation wird!“, betonte die Ministerpräsidentin. „Bei der Biotechnologie sehen wir, wie technische Fortschritte gesellschaftliche Fortschritte auslösen können: Mit bahnbrechenden neuen Anwendungen entstehen Medikamente und Therapien, von denen wir vor wenigen Jahren noch nicht träumen konnten. Rheinland-Pfalz ist auf dem besten Weg, einer der führenden Standorte für Biotechnologie und Lebenswissenschaften zu werden. Wir stärken die Forschung, fördern die Translation und bauen den Standort kontinuierlich aus. Damit die Menschen auf der ganzen Welt, auch in Rheinland-Pfalz, gesund alt werden können.

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