Die Jury zeichnet mit dem Preis in diesem Jahr einen „großartigen Schweizer Geschichtenerzähler aus. Mit Cello oder Merkheft entführt er das Publikum in eine scheinbar heile Märchenwelt, um es dann mit gezielten Attacken wieder in die raue Wirklichkeit zurückzuholen – ein phantasievoller Moralist, der mit feinem Humor seine Mitmenschen sanft an die Hand nimmt“, heißt es in der Begründung.
„Mit dem Ehrenpreis würdigt Rheinland-Pfalz die Besten der Besten des deutschsprachigen Kabaretts. Auch Franz Hohler gehört in diese Reihe. Wie kaum ein anderer versteht er es, sich in groteske und tragikomische Geschichten zu versteigen und sein Publikum dabei gleichermaßen zu irritieren und zu unterhalten. Franz Hohler ist damit einer der bedeutendsten literarischen Kabarettisten und kabarettistischsten Literaten unserer Sprache. Zum Ehrenpreis gratuliere ich ihm – auch im Namen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer – herzlich“, sagte Doris Ahnen bei der Verleihung.
Der 1943 in Biel geborene Franz Hohler trat zum ersten Mal während seines Studiums im Kellertheater der Universität Zürich auf und begeisterte gleich mit seinem ersten Soloprogramm „pizzicato“ sein Publikum. Es folgten zahlreiche Kabarettprogramme in der Schweiz und darüber hinaus. Franz Hohler arbeitete auch erfolgreich mit anderen Künstlern zusammen, so beispielsweise mit Hanns Dieter Hüsch und Emil Steinberger. Der Schweizer, der sich bei seinen Auftritten oft selbst auf dem Cello begleitete, machte sich aber auch einen Namen mit Theaterstücken, Film- und Fernsehbeiträgen, Kinderbüchern, Kurzgeschichten und Romanen.
Den Ehrenpreis für das Lebenswerk einer Kabarettistin oder eines Kabarettisten vergibt das Land Rheinland-Pfalz seit 2008. Erster Preisträger war Dieter Hildebrandt.