| Arbeitsmarktkonferenz 2013

Fachkräftesicherung im Fokus

"Es muss unser Ziel sein, den Anteil gering qualifizierter junger Erwachsene möglichst zu senken und dadurch die problematische Arbeitsmarktsituation von Menschen ohne Berufsabschluss zu verringern", erklärte Arbeitsminister Alexander Schweitzer auf der zweiten Arbeitsmarktkonferenz der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland.

In der Mainzer Rheingoldhalle trafen sich dazu Vertreter aus Wirtschaft, Bundesagentur für Arbeit und Politik, um sich über die Möglichkeiten der Fachkräftesicherung auszutauschen. „Es gibt nicht ein Patentrezept, das alle Probleme des demografischen Wandels löst, vielmehr müssen die künftigen Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen gewonnen werden. Neben dem noch immer wichtigsten Punkt, der Ausbildung von Schulabsolventen im Betrieb, haben wir vor allem auch jungen Erwachsenen ohne Ausbildung im Blick. Rund 15 Prozent der Frauen und Männer im Alter zwischen 25 und 35 Jahren verfügen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Unser Initiative „AusBildung wird was“ greift, gemeinsam können wir aber noch mehr erreichen“ erläutert die Leiterin der Regionaldirektion, Heidrun Schulz.

Arbeitsminister Alexander Schweitzer ergänzte: „Mit Blick auf die Fachkräftesicherung können wir es uns nicht erlauben, auf das Potenzial dieser jungen Menschen zu verzichten. Hier setzen das Projekt ‚Zweite Chance‘ in Kooperation mit den Jobcentern oder auch unsere ESF-Projekte an, mit denen wir den über 25-Jährigen mit geringer Qualifikation eine zweite Chance auf eine Berufsausbildung eröffnen“.

Berufliche Qualifikation in allen Altersstufen, Beteiligung an der Erwerbstätigkeit und der offene Empfang von gut qualifizierten Zuwanderern waren weitere wesentliche Diskussionsthemen. Großes Potenzial steckt auch in der Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen. „Wir versuchen den Unternehmen deutlich zu machen, nicht nur auf die Einschränkungen von schwerbehinderten Menschen zu schauen, sondern auf die Kompetenzen dieser Bewerber“, erklärt Schulz.

Die Regionaldirektion blickt aber auch über die Grenzen des eigenen Bezirks. Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzen an drei Nachbarstaaten. Entlang der deutsch-französischen Grenze ist die Arbeitsvermittlung über die Staatsgrenze hinweg in diesem Jahr institutionalisiert worden, zuletzt durch die Eröffnung des Vermittlungsbüros Saarbrücken/ Sarreguemines vor zwei Wochen.

In Kooperation und enger Abstimmung mit der Großregion unter rheinland-pfälzischer Gipfelpräsidentschaft möchte die Regionaldirektion die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Berufsausbildung mit Lothringen, Luxemburg, der Wallonie und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens ausbauen und so auch jungen Menschen aus diesen Ländern einen Einstieg in das Berufsleben ermöglichen.

Die Teilnehmer der Arbeitsmarktkonferenz waren sich darüber einig, dass diese Ansätze weitergeführt und durch neu innovative Ideen ergänzt werden müssen um frühzeitig auf den wachsenden Fachkräftebedarf in Rheinland-Pfalz und dem Saarland vorbereitet zu sein.

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