So soll der Wels im Unterlauf der Lahn dezimiert werden. Als Anlass der Aktion nennt Schäfer einen Vorfall mit seinem 75-jährigen Bruder - beim Baden in der Lahn sei dieser an einem Bein von einem Wels "angesaugt" worden.
Ursprünglich kam der Wels in Lahn, Mosel oder Nahe gar nicht vor - erst mit dem 1992 fertig gestellten Rhein-Main-Donau-Kanal erschloss sich der Fisch neue Lebensräume auch in Rheinland-Pfalz. "Die Welsbestände haben sich in letzten 25 Jahren im Rhein und seinen Nebenflüssen sehr stark entwickelt und bei Berufsfischern für viel Ärger gesorgt", sagt Horst Koßmann vom Landesfischereiverband Rheinland-Pfalz.
Ausgewachsene Welse werden von einigen Anglern wieder ins Wasser gesetzt, weil die Fische als besonders schadstoffbelastet gelten. Der größte in Rheinland-Pfalz gefischte Wels hatte nach Angaben Koßmanns vor zwei Jahren eine Länge von 2,84 Metern. Die Vermehrung der Welse werde sich im Ökosystem der Flüsse von selbst regeln, ist der Fischereibiologe Koßmann überzeugt. Junge Welse werden von anderen Raubfrischen gefressen und auch von Kormoranen gefischt. Bei vermutlich mehreren tausend Welsen in den Flüssen sei mit der Angel keine gezielte Hege von Fischarten möglich, sagt Koßmann. "Wer da versucht, die Natur zu korrigieren, wird merken, dass er am kürzeren Hebel sitzt."
Gestartet wird die Wels-Fischerei am Sonntag ausgerechnet in der "Haifischbar". Danach ist der Wels besonders auf eine seiner Fähigkeiten angewiesen: Unter Stress gesetzt, versteckt er sich an dunklen Stellen oder verschwindet im Schlamm. (dpa)