Gibt es keine frühzeitige Unterstützung, dann können die Kosten später zwischen 60 und 159 Mal höher sein als die Ausgaben für eine frühe Hilfe, teilten die Stadt Ludwigshafen und das Nationale Zentrum Frühe Hilfen am Mittwoch mit.
Frühe Hilfen setzen bereits während der Schwangerschaft ein und erstrecken sich über die ersten Lebensjahre des Kindes. Sie sollen verhindern, dass die Kinder vernachlässigt oder gar misshandelt werden, krank werden oder in der Folge irgendwann arbeitslos oder straffällig. Hebammen und andere Fachkräfte kümmern sich dabei um die Familien.
Die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung, Elisabeth Pott, erklärte: "Das Geld in den Sozialsystemen ist knapp - unsere Zahlen zeigen aber, wie vergleichsweise geringe Ausgaben später hohe Kosten im Gesundheitswesen einsparen können." Die Frühen Hilfen seien eine Investition in die Zukunft. Den Angaben zufolge wurden im Jahr 2008 bundesweit 120 Millionen Euro in vorbeugende Maßnahmen auf diesem Gebiet investiert. Das mache gerade einmal 0,5 Prozent der Gesamtkosten der Kinder- und Jugendhilfe aus.
Ludwigshafen beteiligt sich seit 2006 am Programm "Guter Start ins Kinderleben" und will seine Bemühungen in diesem Bereich weiter verstärken. Die Studie des Instituts für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbraucherforschung der Uni Gießen war den Angaben zufolge die bundesweit erste dieser Art.
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Studie
Frühe Familienhilfe spart langfristig Geld
Eine frühe Hilfe für Familien und ihre Kinder erspart dem Staat langfristig hohe Ausgaben: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die sogenannte Frühe Hilfen am Beispiel der Stadt Ludwigshafen untersucht hat.
