Gemeinsames Modellprojekt

Die Länder Rheinland-Pfalz und Bayern werden in einem gemeinsamen Modellprojekt die Ausweitung der Wochenbettbetreuung durch Hebammen von derzeit zwei auf sechs Monate erproben. Das teilten die Familienministerinnen der beiden Länder, Malu Dreyer und Christine Haderthauer, mit.
Säugling; Bild: dpa
Besser Betreuung von Neugeborenen - das versprechen sich die Ministerinnen von dem Modellprojekt.

Mit dem Modellprojekt, das in den Regionen Mainz, Trier und Würzburg am 1. Juni startet, soll auch geprüft werden, wie sich die zeitliche Ausweitung von Hebammenbesuchen zu Hause auf den Gesundheitszustand des Säuglings und der Mutter auswirkt. Das Projekt wird gemeinsam von den Ministerien mit den AOK’en Bayern und Rheinland-Pfalz durchgeführt.

Die Ministerinnen versprechen sich von der Ausweitung der Leistungen eine noch intensivere Betreuung für Mutter und Kind. "Der Wert der Betreuung nach der Geburt eines Kindes durch die Hebamme kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, so Dreyer und Haderthauer. Die Hebammen helfen und beraten bei der Säuglingspflege, geben aber auch wichtige Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags mit einem Neugeborenen. Vor allem bei der Geburt des ersten Kindes sei das von großer Bedeutung.

Zurzeit übernehmen die Krankenkassen 26 Kontakte beispielsweise durch Hausbesuche  von Hebammen für den Zeitraum von bis zu acht Wochen nach der Geburt eines Kindes. Durchschnittlich werden nur 13 Kontakte in diesen acht Wochen in Anspruch genommen. In dem Projekt können die 26 Kontakte in den ersten sechs Monaten nach der Geburt durchgeführt und abgerechnet werden. Damit werde es mehr Zeit für die Betreuung und Begleitung im ersten Lebenshalbjahr des Kindes geben, sagten die beiden Ministerinnen.

"Wir freuen uns sehr über die gelungene Zusammenarbeit unserer beiden Häuser und der beiden AOK’en in Rheinland-Pfalz und Bayern“, erklärten Dreyer und Haderthauer. Die beiden Krankenkassen unterstützen das Projekt tatkräftig. Sie übernehmen die Kosten für die 26 Kontakte der Hebammen.

Die Ministerinnen kündigten zudem eine wissenschaftliche Evaluierung des Modellprojektes  an. Diese wird von den Universitäten in Marburg und Osnabrück durchgeführt. Die Kosten der Evaluation in Höhe von 195.000 Euro tragen der Freistaat Bayern und das Land Rheinland-Pfalz.

 

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