| 100 Jahre Weltfrauentag

Gleichstellung von Frauen bleibt wichtiges Ziel

Zum 100. Weltfrauentag am 19. März haben Ministerpräsident Kurt Beck und Frauenministerin Malu Dreyer die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern als politisches Ziel bekräftigt. "Der Weltfrauentag ist eine wichtige Plattform, um öffentlich zu machen, an welche rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Grenzen Frauen noch immer stoßen“, sagte der Ministerpräsident anlässlich der Veranstaltungen zum 100. Weltfrauentag in Mainz.
Weltfrauentag Symbol;  Bild: dpa
Der Weltfrauentag wird in diesem Jahr zum 100. Mal gefeiert.

Dreyer stellte fest, dass der Weltfrauentag auch nach 100 Jahren nichts von seiner Bedeutung verloren habe. Zwar sei vieles von dem, wofür die Frauen vor einem Jahrhundert kämpfen mussten in Europa inzwischen selbstverständlich, doch würden Frauen in wichtigen Bereichen noch immer diskriminiert. "Es bestehen weiterhin beachtliche Lohn- und Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern, die auch weitreichende Folgen für die Alterssicherung haben. In Rheinland-Pfalz verdienen Frauen durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer, im Bundesdurchschnitt sind es gar 23 Prozent Entgeltunterschied“, so die Ministerin. Gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten betonte sie: "Als Landespolitiker setzen wir uns nachdrücklich für die Beseitigung der Entgeltdiskriminierung ein. Gleichstellung der Geschlechter ist eine wichtige Voraussetzung für Wachstum, Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt.“

Auch wenn die Erwerbstätigkeit von Frauen mittlerweile auf 70,2 Prozent gestiegen sei, sei das kein Indiz für gleichberechtigte berufliche Teilhabe. "Die guten Qualifikationen von Frauen spiegeln sich nicht in einer qualifizierten Berufstätigkeit wider. Denn Frauen sind mit einem Anteil von rund 70 Prozent überproportional im Niedriglohnsektor vertreten“, so Beck und Dreyer. Auch seien Frauen in Führungs- und Entscheidungspositionen von Politik, Wirtschaft und Verwaltung deutlich unterrepräsentiert. Das müsse sich ändern.

"Dazu hat die rheinland-pfälzische Landesregierung einiges auf den Weg gebracht“, so die beiden Politiker. Maßnahmen zur Förderung der Berufsorientierung von Mädchen in zukunftsorientierte Berufe wie das Ada-Lovelace-Projekt und die Unterstützung des "Girls’ Day“ gehörten ebenso dazu wie die Schaffung von Rahmenbedingungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben dem Ausbau der Kinderbetreuungsangebote und der Ganztagsschulen seien vor allem die Förderung im Rahmen des Audits Beruf und Familie, die Beratungsstellen "Frau und Beruf“ und die Informationsstelle ZeitZeichen für innovative Arbeitszeitmodelle zu nennen.

Darüber hinaus setze sich die Landesregierung dafür ein, Unternehmen in Rheinland-Pfalz für freiwillige Entgeltanalysen zu gewinnen. "Entgeltanalysen bieten die Chance, speziell auf den einzelnen Betrieb zu schauen und Einkommensunterschiede auf Ungleichbehandlungen zu untersuchen“, so die beiden Politiker. Auch habe das Land mit dem Landesgleichstellungsgesetz die Gleichstellung und Frauenförderung in Rheinland-Pfalz zur gesetzlichen Aufgabe im öffentlichen Dienst gemacht, erklärten Beck und Dreyer.

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