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Grüner Wasserstoff als Zukunftsoption für Rheinland-Pfalz

Der Transformationsrat Rheinland-Pfalz kam heute zum zweiten Mal in diesem Jahr zusammen, um die Entwicklungen des Strukturwandels von Wirtschafts- und Arbeitswelt zu beraten. „Schwerpunktthema der heutigen Sitzung war der Wasserstoff. Insbesondere der Grüne Wasserstoff wird eine wichtige Zukunftsoption für Rheinland-Pfalz“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Auftakt der Sitzung.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Ministerpräsidentin Malu Dreyer

„Seit unserer letzten Sitzung im März hat sich die Notwendigkeit der Veränderung unserer Energieversorgung, weg von der Abhängigkeit von fossilen Energien hin zu erneuerbaren noch einmal deutlich verschärft. Ebenso zügig sind die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Sofortmaßnahmengesetze bereits von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden und in Kraft getreten. Im Land haben wir das Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) fortgeschrieben“.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges sei kaum ein Tag vergangen, an dem nicht über die Änderung der Energieversorgung in Deutschland diskutiert werde. Damit würde auch ein nachdrücklich neues Bewusstsein für Energieverbrauch und Energieversorgung geschaffen. „Die Energiewende wird am Ende nur erfolgreich sein, wenn Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gemeinsam agieren. Nachdem die großen Unternehmen Energieversorgung, Produktion und Produkte schon lange zukunftsgerichtet aufgestellt haben, wird in den letzten Monaten auch in der Öffentlichkeit immer klarer, dass es nur einen Weg nach vorne, hin zu einer umwelt- und klimaschonenden, modernen Energieversorgung gibt, die wir jetzt gestalten“, so die Ministerpräsidentin.

Umwelt- und Klimaschutzstaatssekretär Michael Hauer führte mit einem Impulsvortrag in die Thematik des grünen Wasserstoffs hinsichtlich der Zukunftschancen für Rheinland-Pfalz ein: „Der Aufbau einer verlässlichen Wasserstoffinfrastruktur reicht von der Erzeugung des Wasserstoffs in Elektrolyseuren durch Nutzung von zusätzlichen Erneuerbaren Energien bis hin zur notwendigen Umstellung des Erdgas-Pipelinenetzes und dem Neubau von Leitungen für den Wasserstofftransport. Die Identifizierung von Potenzialen in Rheinland-Pfalz entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette und die Diskussion der Roadmap bilden die Schwerpunkte bei den nächsten Schritten zur Erstellung der Wasserstoffstudie inklusive Roadmap“, so Hauer. Die Roadmap werde derzeit von einem Projektkonsortium in enger Abstimmung zwischen Umwelt- und Klimaschutzministerium, Wirtschaftsministerium und Wissenschaftsministerium erarbeitet. Der Abschlussbericht werde Ende September 2022 erwartet, und soll zudem auch die Prognose der Energiebedarfe in Rheinland-Pfalz bis 2045 enthalten.

Zur Bedeutung von Wasserstoff für Wirtschaft und Industrie ergänzt Wirtschaftsstaatssekretärin Petra Dick-Walther: „Wasserstoff wird zukünftig eine wichtige Rolle in der Industrie sowie im Verkehr spielen, insbesondere im Nutzfahrzeugbereich. Mit der „Wasserstoffstrategie für Nutzfahrzeuge“ hat das Wirtschaftsministerium den Pfad für die neue Technologie in diesem Bereich bereits aufgezeigt und setzt diese Schritt für Schritt um. Ich freue mich, dass Rheinland-Pfalz sich an der am 25. Juni startenden Woche des Wasserstoffs Süd beteiligt, in der wir wichtige Projekte, Unternehmen und Institutionen im Land besuchen und vorstellen möchten. Wir wollen damit auch den Bürgerinnen und Bürgern den Wasserstoff als eine von vielen wichtigen Technologien näherbringen. Denn die Einführung und Nutzung neuer Technologien steht und fällt immer auch mit der Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger. Hier bietet die Woche des Wasserstoffs sicherlich eine gute Gelegenheit.“ (https://www.woche-des-wasserstoffs.de/ <https://www.woche-des-wasserstoffs.de/#_blank> )

Der rheinland-pfälzische Arbeits- und Transformationsminister Alexander Schweitzer betonte: „Der Ausbau von grünem Wasserstoff spielt auch in der Transformation der Arbeitswelt eine wichtige Rolle. Um den Energieträger der Zukunft richtig zu nutzen, bedarf es qualifizierter Fachkräfte – für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur, wie auch in Industrie und produzierendem Gewerbe. Die Transformationsagentur steht deshalb bereits in Kontakt mit verschiedenen Betrieben und Initiativen. Gerade in der Verwendung von Wasserstoff gibt es viele betriebsspezifische Besonderheiten, die mit einer klassischen Weiterbildung nicht richtig adressiert werden können. Daher ist zielgerichtetes, bedarfsorientiertes Lernen im Berufsalltag auch Thema eines ersten Webinars der Dialogreihe der Transformationsagentur Mitte Juli, mit dem besonders Beschäftigte und Betriebsratsmitglieder adressiert werden.“

 

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