Steigender Kostendruck, Personalengpässe, wachsende Aufgaben durch stärkere Vernetzung und die zunehmende Serviceorientierung der Verwaltung hin zu einem bürgerfreundlichen Dienstleistungsunternehmen sind Herausforderungen, die nur durch die Digitalisierung der Abläufe aufgefangen werden können. Rheinland-Pfalz hat diesen Weg schon frühzeitig begonnen. Auszeichnungen beim renommierten eGovernment-Wettbewerb brachten bundesweite Anerkennung. 2009 siegte das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz mit der medienbruchfreien DNA-Datenerfassung und -übermittlung in der Kriminaltechnik zur schnelleren Tataufklärung, im vergangenen Jahr erhielt Rheinland-Pfalz den Preis für das beste CIO-Konzept.
Landes-CIO Ministerialdirektor Jürgen Häfner vom Ministerium des Innern und für Sport, der für die Steuerung und Koordinierung der IT in der gesamten Landesverwaltung zuständig ist, sieht die Verwaltung durch eGovernment im Umbruch: „Nur mit Hilfe der neuen Techniken können wir Projekte wie etwa den einheitlichen Behördenruf D115 etablieren, da die Mitarbeiter der Service-Center auf eine umfassende Datenbank mit Informationen zu allen Fragen rund um Verwaltungsleistungen Zugriff haben, seien es Fragen zu Bundes-, Länder- oder kommunalen Angelegenheiten. Dies war früher undenkbar.“
Häfner freut sich, dass in der ersten Phase des ambitionierten Projekts von Seiten des Landes neben der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg jetzt auch die Landeshauptstadt Mainz in den Auskunftsdienst einsteigen will. Nach einer Auswertung der Erfahrungen aller Teilnehmer soll der Dienst in ganz Deutschland flächendeckend angeboten werden. Eng verknüpft ist das Thema mit dem Aufbau mobiler Bürgerdienste, die im Bedarfsfall Dienstleistungen der Verwaltung auch zu Hause anbieten sollen, und der EU-Dienstleistungsrichtlinie. Systeme werden gemeinschaftlich aufgebaut und wechselweise genutzt, so dass es zahlreiche Synergieeffekte gibt.
Weitere Themen auf dem Messestand des Landes sind der Ausbau der Standardisierung und der Einsatz interaktiver Kommunikationsmöglichkeiten von Bürgern und Verwaltung durch das Web 2.0. Organisiert wird die Präsentation des Landes von der Zentralstelle für IT und Multimedia im Ministerium des Innern und für Sport. Partner am Stand sind das Landeskriminalamt, die Schul- und Sozialverwaltung, das Statistische Landesamt sowie die Unternehmen bol Systemhaus GmbH, REDNET AG und SHE Informationstechnologie AG.
Weitere Informationen unter: www.zukunft.rlp.de