| ZIRP

Im digitalen Umbruch

„Digitale Anwendungen werden in Rheinland-Pfalz überall eingesetzt, ob im Handwerksbetrieb oder der Industrie, beim smart farming oder dem Start-Up. Die Landesregierung will in allen Politikfeldern digitale Lösungen und Anwendungen vorantreiben, damit das Land im Wettbewerb attraktiv und ein führender Wirtschaftsstandort der digitalen Zukunft ist.“
Gruppenbild
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung
Podiumsgespräch
Podiumsgespräch

Mit diesen Worten eröffnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer, stellvertretende Vorsitzende der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP), den Kongress „rlp_vernetzt -Unternehmen im digitalen Umbruch“, zu dem die ZIRP in Kooperation mit der Gesellschaft für Informatik e.V. und der Hochschule Mainz heute 250 Teilnehmer empfing.

In der Aula der Hochschule Mainz betonte die Ministerpräsidentin die Bedeutung der Digitalisierung für Wirtschaft und Menschen im Land: „Das Motto des Digitaldialogs lautet: Rheinland-Pfalz digital - Wir vernetzen Land und Leute. Das ist mein Ziel. Digitalisierung verstehe ich dabei nicht als technologischen Selbstzweck. Sie ist ein Instrument, um weltweit und hier im Land wirtschaftliches Handeln, Produktion und Service zu ermöglichen. Sie wird weitreichende Auswirkungen auf Bildung, Ausbildung und Arbeit haben. Sie wird unseren Alltag massiv verändern. Mit der Digitalstrategie des Landes wollen wir diese Entwicklung ressortübergreifend gestalten. Dabei suchen wir über die Plattform „Rheinland-Pfalz Digital“ den direkten Austausch mit den Bürgern und Bürgerinnen.“

Zum zweiten Mal setze die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz ein starkes Zeichen für die digitale Entwicklung in Wirtschaft und Arbeit. „Der heutige Kongress der ZIRP soll einmal mehr deutlich machen, was die konkreten Schritte der Unternehmen Richtung Digitalisierung sein können – vor allem kleinerer und mittlerer Unternehmen, die unser Land in der Mehrheit prägen.“ Die wichtige Rolle, die Rheinland-Pfalz als innovativer Wirtschaftsstandort einnimmt, zeige insbesondere die Tatsache, dass man mit dem Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 an der SmartFactory in Kaiserslautern und dem Kompetenzzentrum 4.0 für das Handwerk in Koblenz zwei Institutionen habe, die die mittelständische Wirtschaft in Rheinland-Pfalz auf dem Weg der Digitalisierung begleiten. Dies sei für kleinere und mittelständische Unternehmen ein wichtiges Angebot.

„Die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 in Deutschland ist ein ganz zentraler Faktor für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit,“ so Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen sei die Hemmschwelle für den ersten Schritt bei der Digitalisierung aber oft nach wie vor groß. „Wir brauchen daher praxisnahe Initiativen, die aufzeigen, wie digitale Lösungen gerade auch im Mittelstand umgesetzt werden können. Genau hier setzt auch das Projekt „Wirtschaft 4.0“ an. Gemeinsam mit der SmartFactory in Kaiserslautern, die das Bundeswirtschaftsministerium bereits seit 2015 als eines ihrer ersten Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren fördert und unterstützt, existieren damit in Rheinland-Pfalz hervorragende Möglichkeiten, die nicht nur hilfreiche Informationen, sondern auch ganz praktische Beispiele von Industrie 4.0-Anwendungen bieten.“

Ungeachtet dieser positiven Einschätzung wollte der Internet-Publizist Tim Cole seine Keynote als Weckruf verstanden wissen: „In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird sich entscheiden, wer zu den Gewinnern und wer zu dem Verlieren der digitalen Transformation gehören wird. Unternehmen müssen sich neu erfinden, liebgewordene Gewohnheiten und Denkweisen aufgeben und interne Prozesse dem Druck des Neuen anpassen.“ Deutschland stehe für ihn heute am digitalen Scheideweg. Die Gefahr sei tatsächlich groß, dass andere Länder zu Deutschland aufschließen oder sogar zum Überholen ansetzen. Es sei Zeit, die Weichen für die digitale Zukunft zu stellen.

Die Digitalisierung muss aktiv gestaltet werden. Daran ließ auch Prof. Dr. Peter Liggesmeyer, Geschäftsführender Institutsleiter Fraunhofer IESE und Präsident der Gesellschaft für Informatik, keinen Zweifel: „Abwarten ist der schlechteste Weg, mit den anstehenden Herausforderungen umzugehen.“ Die Digitalisierung ist für ihn der Schlüssel zu Innovationen in allen Branchen. Unerlässlich sei es dabei, die Anwendungsexpertise und die Digitalisierungskompetenz sinnvoll miteinander zu verknüpfen. 

In drei Panels vertieften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Diskussion zu den Themen „Von der Automatisierung zur Industrie 4.0: Wegbegleiter für den Mittelstand“, „Innovation durch Digitalisierung: schnell, agil, flexibel“ und „Wirtschaft und Verwaltung: Partner im digitalen Wandel“.

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