„Der Medienstandort Mainz muss seine Stärken ausspielen“, so Landessenderdirektorin Dr. Simone Schelberg. „Was andere Jahrzehnte aufbauen, haben wir geschenkt: Wir haben die Marke Gutenberg.“ Die Diskutanten waren sich einig: Gutenberg als Schöpfer der Massenmedien und Mainzer kann genutzt werden als Marke des Standortes, als Leuchtturm der vernetzten Medienwirtschaft.
Für Mainz wird das geplante Medienhaus auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sichtbares Zeichen des vernetzten Medienstandortes sein. „Die Landesregierung will die regionalen Aktivitäten der IT- und Mediennetzwerke, der Medienkompetenz und der Hochschulinitiativen weiter fördern“, kündigte Staatssekretärin Jacqueline Kraege an. „Mit der Zusammenarbeit des Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz der Universität Mainz und des Instituts für Mediengestaltung der Fachhochschule Mainz wird für Rheinland-Pfalz und Mainz als Medienstandort ein beachtliches Alleinstellungsmerkmal geschaffen“, so Kraege.
Im Zentrum der Veranstaltung der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) stand die Frage, wie sich Medien und damit auch der Medienstandort Mainz durch die Digitalisierung verändern. „Digitalisierung steht zunächst für Geschwindigkeit – und Geschwindigkeit ermöglicht „schnellere“ Aktualität. Gleichzeitig können wir tiefer ins Land einsteigen, weil wir durch die digitalisierten Abläufe viel Zeit reinholen. Zum Beispiel Bilder aus der tiefsten Eifel oder von einer Delegation aus dem Partnerland Ruanda erreichen uns per upload direkt in unser System. Zudem ist Geschwindigkeit aber auch ein Treiber: Das ist da gut, wo Schnelligkeit durch digitale Technik nicht zulasten von Qualität geht“, ist die Einschätzung von Simone Schelberg, die auch Mitglied im Vorstand der ZIRP ist. Der Medienstandort Mainz könne an der Digitalisierung wachsen.
Für den Buchwissenschaftler und Gutenberg-Biograf Stephan Füssel steht fest: „Gutenberg ist der Erfinder der Massenkommunikation. Diese Idee trägt auch unter den Bedingungen der Digitalisierung, mit der Information immer und überall in Echtzeit verfügbar ist.“ Entscheidend für den Erfolg der Erfindung Gutenbergs sei die Verbindung von Technik und Geistesgeschichte gewesen. „Dies ist auch ein Auftrag an uns heute: Alleine eine neue Technologie führt nicht zu neuen gesellschaftlichen Impulsen. Wichtig wird sein, wie wir mit ihr qualitäts- und verantwortungsvoll umgehen. Das ist auch ein Auftrag an die Politik“, so Füssel, der an der Johannes Gutenberg-Universität das Institut für Buchwissenschaft leitet und Stellvertretender Sprecher des Forschungsschwerpunktes Medienkonvergenz ist.
Die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) stärkt im gemeinsamen Engagement von Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik das Land als internationalen Wirtschaftsstandort, attraktiven Lebens- und Arbeitsraum und als zentralen Ort europäischer Kultur. Die ZIRP vermittelt zwischen den gesellschaftlichen Gruppen, fördert einen sachlichen und nachhaltigen Dialog und gibt Impulse für zukunftsweisende Themen und Projekte. Vorsitzende der ZIRP ist Margret Suckale, Mitglied des Vorstands der BASF SE, stellvertretende Vorsitzende ist Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter<link http: www.zirp.de _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster ge> www.zirp.de
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ZIRP
Impuls für den Medienstandort
Ist die „Idee Gutenberg“ ein Markenzeichen für den Medienstandort Mainz? Darüber diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Medien, Medienwissenschaft und Staatssekretärin Jacqueline Kraege, Chefin der Staatskanzlei, als Vertreterin der Landesregierung im Studio D des SWR.
