"Viele Asylsuchende informieren sich mittels mobilem Endgerät wie dem Smartphone, somit sollten die Informationen und Angebote insbesondere online verfügbar sein." So könnten beispielsweise Nachrichten oder auch Kinder-Sendungen für Nicht-Muttersprachler mit individuell einstellbarer Untertitelung versehen werden. Zudem sei es gerade im Online-Bereich leicht möglich, verschiedene Angebote zur Sprachförderung - sowohl für Kinder als auch für Erwachsene - umzusetzen.
Ein „öffentlich-rechtliches deutsches Integrationsfernsehen“ hält die Ministerpräsidentin dagegen nicht für sinnvoll. „Wir brauchen kein exklusives Fernsehangebot für die Menschen, die zu uns kommen. Vielmehr bedarf es langfristig eines integrativen Ansatzes des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in seinen bestehenden Programmen. So sollten neben den jetzigen Programminhalten auch solche Angebote für Neubürgerinnen und Neubürger Teil des Programms sein, die Orientierung in ihrem neuen Umfeld bieten. Damit wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk auch seinem Auftrag gerecht, der die bestehenden Meinungen und Strömungen aktuell und binnenplural abbilden soll. Ein eigenständiger „Integrationskanal“ ist damit genau das Gegenteil von dem, was wir jetzt brauchen, denn dieser wirkt nicht integrativ, sondern exklusiv und damit diskriminierend. Die Wertevermittlung und unsere Kultur ist Teil des Gesamtprogramms des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und wird damit auch den Neubürgerinnen und Neubürgern hinreichend näher gebracht“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Um dem aktuellen Informationsbedarf der Asylsuchenden Rechnung zu tragen, wies die Ministerpräsidentin auf regionale Plattformen hin, die als Wegweiser dienen. So habe etwa der SWR für die Asylsuchenden ein Online-Angebot eingerichtet, das sich gezielt und in verschiedenen Sprachen an die Menschen richtet (abrufbar unter: www.swr.de/refugees). In diesem Zusammenhang verwies Ministerpräsidentin Malu Dreyer auch auf das rheinland-pfälzische Angebot refugees.rlp.de, das die Informationsangebote für Flüchtlinge zentral gebündelt darstellt. „Ein Online-Angebot ist das, was die neuangekommenen Menschen annehmen können und wollen. Die Flüchtlinge sind damit in der Lage, die für sie wichtigen Informationen zum Asylverfahren, zum Leben in Deutschland und auch zu den Rechten und Pflichten zu erhalten, ohne dass sie ‚mit dem erhobenen Zeigefinger von oben herab‘ behandelt werden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
|
Medien