"Intelligente Haustechnik" soll Senioren helfen

Ältere Menschen sollen in Zukunft mit Hilfe von "intelligenter Technik" länger zu Hause wohnen können. Dazu müssten die Wohnungspolitik und die Wohnungswirtschaft allerdings neue Schwerpunkte setzen, sagte der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl in Mainz.

Eine vom Finanz- und Bauministerium in Auftrag gegebene Studie für selbstbestimmtes Leben im Alter habe gezeigt, dass es dabei nicht nur um Barrierefreiheit gehe. Auch eingebaute Automatisierungstechnik könne den Alltag erleichtern. An dem Forschungsprojekt waren die Technische Universität Kaiserslautern und rheinland-pfälzische Wohnungsunternehmen beteiligt.

"Intelligente Häuser werden ebenso Standard sein, wie heute Klimaanlagen in Autos", sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft RLP Wohnungsunternehmen, Christof Henn, bei der Vorstellung der Studie. Die Technik könne den Menschen bei Komfort, Sicherheit und Gesundheit helfen. So werden mit einem zentralen Bedienelement zum Beispiel Jalousien und Lichter bedient, eine Leuchte zeigt zudem an, ob die Fenster geschlossen sind. Angedacht sei außerdem ein Programm, das Wohnräume überwachen kann und meldet, wenn sich im Zimmer längere Zeit niemand bewegt hat, obwohl der Mieter zu Hause ist. Dann könnte zu Hause gestürzten Menschen künftig schneller geholfen werden.

An drei Standorten in Rheinland-Pfalz - Kaiserslautern, Neuwied und Speyer - wurde das Leben in den aufgerüsteten Wohnungen («Ambient Assisted Living») in den vergangenen Jahren getestet. Begleitende soziologische Studien hätten gezeigt, dass die Zufriedenheit in den Wohnungen hoch ist, hieß es. Die Mehrkosten für die Technik schätzt Lothar Litz von der TU Kaiserslautern grob zwischen 1000 und 8000 Euro bei einer Dreizimmerwohnung. Allerdings fielen dafür dann keine Kosten mehr für den Platz im Wohn- oder Pflegeheim an.

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