| Flüchtlinge

Kompetenzen schnell erfassen

„Ich freue mich, dass unser einzigartiges Projekt zur Kompetenzerfassung von Flüchtlingen von Landesregierung und Bundesagentur für Arbeit am 15. Juni in der Erstaufnahmeeinrichtung in Trier an den Start gehen kann“, verkündete Arbeitsministerin Bätzing-Lichtenthäler in Mainz.

„Bisher wurden in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende keine Daten zur Bildungsbiografie, zu beruflichen Qualifikationen und anderen Kompetenzen, die für eine Integration in den Arbeitsmarkt relevant sind, erfasst. Da viele geflüchtete Menschen nach drei Monaten arbeiten dürfen, ist es jedoch sinnvoll, die Erhebung von arbeitsmarktrelevanten Daten bereits während des Aufenthalts in der Erstaufnahmeeinrichtung auf freiwilliger Basis durchzuführen“, betonte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz.

Integrationsministerin Irene Alt ergänzte: „Wir wünschen uns für die Asylbewerberinnen und Asylbewerber aber auch für die Unternehmen im Land, dass die Flüchtlinge ihre berufliche Kompetenzen nutzen können und dass dieses große Potenzial nicht unnötig brachliegt. Um den Schritt in die Berufstätigkeit zu ermöglichen, stellen wir für die Abfrage der Kompetenzen Dolmetscherinnen und Dolmetscher in der Afa zur Verfügung. Dies flankieren wir außerdem mit Angeboten zum Erlernen der deutschen Sprache bereits in der AfA.“

„Sprache und Arbeit sind Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration und elementar für das Selbstwertgefühl der Menschen“, führte Ministerin Bätzing-Lichtenthäler fort. „Viele der Menschen, die bei uns Asyl beantragen, sind gut ausgebildet und hoch motiviert. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit werden wir mit dem neuen Projekt dazu beitragen, dass gerade die geflüchteten Menschen, die bereits über gute Qualifikationen verfügen, schneller eine Arbeit aufnehmen können“, so die Ministerin.

Das gemeinsame Projekt des rheinland-pfälzischen Arbeitsministeriums, des Integrationsministeriums und der Bundesagentur für Arbeit zur Kompetenzerfassung startet zunächst in Trier und soll dann in Ingelheim und in allen weiteren Erstaufnahmeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz umgesetzt werden.
Um die bisherige Datenlücke zu schließen, stellt das rheinland-pfälzische Arbeitsministerium für das Projekt Mittel von circa 500.000 Euro pro Jahr für insgesamt 8 Personalstellen zur Verfügung, die auf zwei Stellen pro Einrichtung verteilt werden. Das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen stellt Mittel für Dolmetscher und Sprachkurse bereit.

Die Bundesagentur für Arbeit stellt für jede Aufnahmestelle für Asylsuchende im Land eine zusätzliche Mitarbeiterin oder einen zusätzlichen Mitarbeiter zur Verfügung, weiterhin die Infrastruktur und Arbeitsmaterial. Für den Start des Projektes in der Erstaufnahmeeinrichtung in Trier sind zwei Mitarbeiterinnen der Projektträger Caritasverband Trier e.V. und Diakonisches Werk der Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach gGmbH, tätig. Auch die Bundesagentur für Arbeit in Trier hat für das Projekt einen Mitarbeiter neu eingestellt, der arabisch in Wort und Schrift beherrscht. Auf ihre Aufgaben werden die zukünftigen Berater derzeit von der Bundesagentur für Arbeit vorbereitet. Die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende Trier ist dabei ein wertvoller Partner und richtet die Räumlichkeiten her.

Informationsveranstaltungen zum deutschen Arbeitsmarkt und die Erfassung der Kompetenzen beginnen am 15. Juni. Zeitnah nach Start des Projekts werden Landesregierung und Bundesagentur für Arbeit über den Ablauf und die weiteren Schritte detailliert informieren.

Teilen

Zurück