| Europapreis

Landtag wichtiger für Europa

Mit seiner Einschätzung zur Entwicklung der Europäischen Union eröffnete Ministerpräsident Kurt Beck die diesjährige Verleihung des Europapreises im Festsaal der Staatskanzlei. Beck betonte, die nationalen Parlamente und auch der rheinland-pfälzische Landtag spielen nach dem Vertrag von Lissabon in Europafragen eine wichtigere Rolle als bisher.
Europapreis 1; Bild: Sämmer
Ministerpräsident Kurt Beck bei der Verleihung des Europapreises.
Europapreis 2; Bild: Sämmer

"Wenn sich eine Mehrheit der nationalen Parlamente gegen ein EU-Vorhaben ausspricht, muss es die EU-Kommission überprüfen. Die Landesregierung hat mit dem Landtag zu Beginn des Jahres vereinbart, dass über für das Land besonders wichtige EU-Entwicklungen informiert wird. Dann kann das Landesparlament der Landesregierung seine Anregungen für die Abstimmung der Länder im Bundesrat mit auf den Weg geben.“

Staatssekretär Dr. Karl-Heinz Klär, Bevollmächtigter des Landes für Europa, überreichte anschließend die Auszeichnungen. "Neuer Schwung für Jung und Alt – Die Partnerschaftsarbeit in der Europäischen Union“ lautet das Motto des diesjährigen Europapreises. Den Generationswechsel bei grenzüberschreitenden Städte- und Gemeindepartnerschaften zu unterstützen, das war das Auswahlkriterium für die Vergabe des diesjährigen Europapreises. 

Dem Freundeskreis Bad Hönningen–St.-Pierre-Les-Nemours übergab Klär den ersten Preis: einen Scheck über 2.000 Euro. Schülerinnen und Schüler der Grundschule in Bad Hönningen und ihre jungen Eltern hatten seit 2001 durch Briefkontakte mit der französischen Partnerschule, Begegnungen an beiden Orten und dem Erlernen der Sprache der Partner für eine Verjüngung des Freundeskreises gesorgt – zuvor war der Altersschnitt der an der Partnerschaft Interessierten auf 70 Jahre angestiegen, wie die Vorsitzende des Freundeskreises, Anneliese Vogel, berichtete.

1.000 Euro erhielt die Deutsch-Französische Gesellschaft zu Montabaur e. V. als zweiten Preis. Dort wurde in Eigenarbeit ein deutsch-französisches Kulturhaus errichtet, das auch Jugendlichen zahlreiche Angebote macht.  So werden beim Projekt "Jugendbotschafter“ Mädchen und Jungen durch verschiedene Kurse darauf vorbereitet, für ein mindestens zweiwöchiges Praktikum ins französische Tonnere zu reisen.

Den dritten Preis von 500 Euro erhielt die Laienspielgemeinschaft 1975 Beindersheim e. V. Das Amateurtheater, dass eine Partnerschaft mit Prozkow in Polen pflegt, hatte 2009 mit seiner Jugendabteilung unter dem Titel "Jugend sucht Jugend“ viele Aktivitäten organisiert. So wurden Besuche in Familien und Interviews von Jugendlichen mit Jugendlichen organisiert und für die Theaterarbeit und die Partnerschaft geworben.

Im Rahmen der Veranstaltung berichtete der spanische Botschafter, Rafael Dezcalla y Mazarredo, über die Arbeit seines Landes, das bis zum 30. Juni die Ratspräsidentschaft in der EU inne hat. Vor allem der existentielle griechische Finanzkrise mit den dadurch notwendig werdenden zahlreichen kurzfristigen Abstimmungsrunden prägen die Präsidentschaft.

Dezcalla y Mazzarredo lobte die Anstrengungen der vielen rheinland-pfälzischen Partnervereine. Gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Klär bedauerte er, dass nicht mehr Preise vergeben werden konnten. Drei Projekte wurden lobend erwähnt: Das Bildungszentrum Pfalz/Saarland des Internationalen Bundes, Nebenstelle Pirmasens für eine Internetpräsentation. Der Landessportbund Rheinland-Pfalz für das Projekt "Barrierefrei und Grenzenlos“, mit dem der interkulturelle Austausch zwischen Körperbehinderten und Nichtbehinderten in der Großregion gefördert wird. Die Berufsbildende Schule Technik, Gewerbe, Hauswirtschaft und Sozialwesen in Bad Kreuznach mit dem COMENIUS-Projekt "Europäisches CNC-Netzwerk – Zug für Europa“.

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