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MEDEUS-Programm zeigt Wirkung

Das Land hat die medizinische Versorgung von Asylsuchenden deutlich verbessert. Seit Anfang dieses Jahres läuft das MEDEUS-Programm, das allen neuankommenden Asylbewerberinnen und Asylbewerbern eine medizinische Erstuntersuchung und damit eine verbesserte gesundheitliche Versorgung in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) Trier anbietet.
Medizinische Versorgung von Asylsuchenden verbessert stetig; Bild: dpa

„Damit setzen wir schon heute die EU-Aufnahmerichtlinie um, die die Erstaufnahmeeinrichtungen verpflichtet, alle Asylsuchende daraufhin zu untersuchen, ob sie einer besonders schützenswerten Personengruppe angehören. Darüber hinaus bemühen wir uns natürlich um eine möglichst gute medizinische Versorgung der Flüchtlinge, von denen sehr viele gesundheitliche Probleme haben“, erklärt Integrationsministerin Irene Alt. Als besonders schützenswert gelten zum Beispiel traumatisierte Menschen, chronisch Kranke, Alleinerziehende oder Schwangere.

Das MEDEUS-Programm sieht vor, für jeden Asylsuchenden eine Krankenakte anzulegen und medizinische Grunddaten sowie den Impfstatus zu erfassen. Schwangere erhalten zudem einen Mutterpass und werden an eine gynäkologische Praxis vermittelt. Die im Rahmen von MEDEUS erfassten Daten sollen für die mögliche Weiterbehandlung nach dem Umzug des Asylbewerbers oder der Asylbewerberin in eine Kommune der dortigen Verwaltung zur Verfügung stehen. Geleistet wird die medizinische Betreuung in der AfA von einem Team aus drei Ärzten und fünf Krankenschwestern. Das Ärzteteam bietet dreimal in der Woche eine zweistündige Sprechstunde an. Die fünf Pflegerinnen und MTAs betreuen die Krankenstation der AfA.

Um eine flächendeckende medizinische Erstversorgung zu gewährleisten und um der Verpflichtung des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylblG) nachzukommen, das ein Impfangebot und U-Untersuchungen für Kinder vorschreibt, strebt die AfA eine Kooperation mit einer Trierer Klinik an. Zudem untersucht das Gesundheitsamt Trier alle in der AfA ankommenden Menschen auf ansteckende Krankheiten. Ministerin Alt: „Die Teilnahme am MEDEUS-Angebot ist freiwillig, wir hoffen aber, dass bis zum Jahresende die Erstuntersuchung für alle AfA-Bewohnerinnen und –Bewohner selbstverständlich ist.“

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