Mehr als 4.600 Besucher bei Ungerer-Ausstellung

Mehr als 4.600 Menschen haben während der vergangenen drei Monate in der KZ-Gedenkstätte Osthofen eine dem Grafiker Tomi Ungerer gewidmete Sonderausstellung besucht. "Das ist für uns eine sehr gute Zahl", sagte Gedenkstättenleiter Uwe Bader am Montag. Die meisten Besucher seien zum ersten Mal in die Gedenkstätte gekommen.
Ausstellungsplakat: Gedanken bleiben frei
Ausstellungsplakat: Gedanken bleiben frei; Gestaltung Tomi Ungerer

Gewöhnlich besichtigen 10.000 bis 11.000 Besucher jährlich das einstige Konzentrationslager nördlich von Worms. Die Ausstellung "Tomi Ungerer - Gedanken bleiben frei" war am Sonntag zu Ende gegangen.

In dem früheren Verwaltungstrakt des KZ Osthofen waren vom 10. Mai an drei Monate lang Nachkriegsarbeiten des elsässischen Künstlers sowie umfangreiche Dokumente und Propaganda-Material aus der Besatzungszeit gezeigt worden, die Ungerer nach Kriegsende gesammelt hatte. Nach Angaben Baders ist noch unklar, ob die Ausstellung an weiteren Orten zu sehen sein wird. Es habe bereits Anfragen aus dem Elsass gegeben.

Der 1931 in Straßburg geborene Ungerer wurde nach dem Krieg als Illustrator von Kinder- und Erwachsenen-Bilderbüchern bekannt. Außerdem schrieb er mehrere Bücher über seine elsässische Heimat. Der Elsässer, der sich intensiv für die deutsch-französische Aussöhnung eingesetzt hat, ist der einzige Künstler, dem der französische Staat bereits zu Lebzeiten ein eigenes Museum einrichtete. Ungerer hat dem Straßburger Ungerer-Museum einen großen Teil seines Lebenswerks geschenkt.

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