| Jahresbericht jugendschutz.net

Mehr Onlinerisiken für Kinder und Jugendliche

Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen in sozialen Netzwerken und auf Videoplattformen sind an der Tagesordnung, hat Jugendministerin Irene Alt bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2011 von jugendschutz.net festgestellt.
Kinder am Laptop; Bild: rlp-Archiv


„Die Betreiber der entsprechenden Sites müssen sich noch mehr anstrengen, um junge User vor Cyberbullying (Mobbing unter Schülern unter Einsatz von Medien), Gewaltinhalten und Hasspropaganda zu schützen. Außerdem müssen sie wirkungsvolle Schutzkonzepte für mobile Internetzugänge entwickeln“, fordert die Ministerin.

Jugendschutz.net unterstützt als länderübergreifende Stelle für Jugendschutz im Internet die Jugendministerien der Länder und die Kommission für Jugendmedienschutz bei deren Aufgaben. 2011 überprüfte jugendschutz.net 50.000 Angebote, darunter 20.000 Websites und 20.000 Profile in sozialen Netzwerken und Communities. Insgesamt ging jugendschutz.net gegen 3.439 Verstöße auf klassischen Websites vor, im Web 2.0 wurden mit 6.656 sogar doppelt so viele registriert. Darstellungen sexuellen Missbrauchs von Kindern waren 2011 die häufigste Verstoßkategorie (36 %) bei den bearbeiteten Fällen. Es folgten einfache Pornografie (24 %), beeinträchtigende und gefährdende Inhalte (18 %) sowie Rechtsextremismus (16 %). Schwere Verstöße wie Kinderpornografie, Hasspropaganda oder extreme Gewalt waren vor allem auf ausländischen Internetseiten zu finden.

In vier von fünf Fällen konnte jugendschutz.net erreichen, dass unzulässige Inhalte schnell gelöscht oder geändert wurden. Dabei erwiesen sich direkte Kontakte zu Providern im In- und Ausland als effektivstes Instrument. Nur noch ein Viertel der unzulässigen Inhalte war dabei auf deutschen Servern zu finden. Dies spiegelt den Konzentrationsprozess auf große internationale Plattformen wider und zeigt die Notwendigkeit, auf internationaler Ebene zu besseren Schutzregelungen zu kommen.

Insgesamt ist die jugendliche Mediennutzung von internationalen Plattformen wie Facebook und YouTube dominiert. Allerdings halten sich die Betreiber laut Jahresbericht von jugendschutz.net nicht an in Deutschland etablierten Schutzstandards. „Rücksicht auf Kinder und Jugendliche muss Bestandteil der Unternehmensphilosophie sein“, mahnt daher Ministerin Alt.

Den gesamten Bericht finden Sie <link http: jugendschutz.net pdf bericht2011.pdf _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>hier.

Teilen

Zurück