„Mit unserer gemeinsamen Aktionswoche „Einsatz zeigen. Wert schätzen“ wollen die Landesregierung und die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz ihre Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt, für einen handlungsfähigen Sozialstaat und für unsere Demokratie unterstreichen und stärker für die Öffentlichkeit sichtbar machen. Ich und meine Landesregierung möchten im Rahmen der Besuchsreihe vor allem mit den Beschäftigten über ihre Arbeit vertieft ins Gespräch kommen. Ihre Erfahrungen aus der Praxis sind sowohl für die Landesregierung als auch für die Spitzen der freien Wohlfahrtspflege wichtig, um gemeinsame Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden und den Sozialstaat nachhaltig weiterzuentwickeln“, so der Ministerpräsident weiter.
Dort leben 50 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit komplexen Beeinträchtigungen und werden, orientiert an ihren besonderen Bedürfnissen, betreut und gefördert. Gemeinsam mit Sozialministerin Dörte Schall sowie der LIGA-Vorsitzenden Regine Schuster und LIGA-Vorstandsmitglied und Direktorin des Caritasverbands für die Diözese Mainz Nicola Adick informierte sich der Ministerpräsident in einer Wohngruppe über die Arbeit in der Einrichtung und tauschte sich mit Beschäftigten und Eltern aus.
Ministerpräsident Alexander Schweitzer zeigte sich beeindruckt vom großen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neben den herausfordernden pflegerischen Aufgaben den jungen Menschen bei ihrer täglichen Arbeit auch Teilhabe, Geborgenheit und Lebensfreunde vermitteln wollen. Außer dem Pflegepersonal sind in der Einrichtung unter anderem auch Erzieherinnen und Erzieher, Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspfleger, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Physiotherapeutinnen oder Assistenz- und Hilfskräfte tätig. „Das Haus St. Martin ist ein sehr gutes Beispiel für die wichtige gesellschaftliche und integrative Arbeit, die die Wohlfahrtsverbände erbringen. Gemeinsam arbeiten wir daran, eine inklusive Gesellschaft zu fördern, in der Teilhabe und Chancengleichheit für alle Menschen realisiert wird“, so der Ministerpräsident.
„Für viele Beschäftigte in der Sozialwirtschaft ist ihre tägliche Arbeit weit mehr als nur ein Job, sie ist eine Berufung. Mit ihrem Engagement stehen sie für Werte, die unsere Gesellschaft stark machen: Für Solidarität, Menschlichkeit und Empathie. Ihr Einsatz schafft Teilhabe, stärkt individuelle Fähigkeiten und ermöglicht echte Begegnungen. Gerade in Zeiten, in denen unser Sozialstaat unter Druck steht, sind sie es, die den Unterschied machen. Dafür gebührt ihnen unser größter Respekt und unsere aufrichtige Dankbarkeit“, sagte Sozialministerin Dörte Schall.
Nicola Adick, Direktorin des Caritasverbandes für die Diözese Mainz und LIGA Vorstandsmitglied betonte: „Das Haus St. Martin ist ein Ort, an dem Kinder und junge Menschen mit Schwerstmehrfachbeeinträchtigung Teilhabe erfahren. Durch den Einsatz eines multiprofessionellen Teams gelingt es, den besonderen Bedürfnissen dieser vulnerablen Gruppe gerecht zu werden. Die Kompetenzen der sozialen, pflegerischen, therapeutischen und hauswirtschaftlichen Berufe fließen in dieser Caritas-Einrichtung zusammen und ermöglichen einen gemeinsamen Blick auf jede und jeden Einzelnen. Seelsorgerische und ehrenamtliche Begleitung gehört ebenfalls dazu. Um solche Angebote in gewohnter Qualität zu sichern, bedarf es verlässlicher Rahmenbedingungen. Wir freuen uns, dass der Ministerpräsident und die Ministerin heute den Blick auf die wichtige Arbeit lenken, die hier im Haus St. Martin - aber auch an vielen anderen Orten in Rheinland-Pfalz - für Menschen mit Behinderung geleistet wird.“
Regine Schuster, Vorsitzende der LIGA Rheinland-Pfalz, ergänzte: „Gerade weil die inklusive Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe durch die anstehenden Neuwahlen auf Bundesebene gefährdet ist, sind Angebote wie das in St. Martin wegweisend für inklusives Arbeiten in multiprofessionellen Teams. Sie sind ein Vorbild für eine gelingende Kinder- und Jugendhilfe, die junge Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrer Teilhabe so individuell wie möglich unterstützt.“
Am 12. November 2024 hatten die Landesregierung und die LIGA mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung die Bedeutung der sozialen Berufe hervorgehoben. Im Rahmen der Aktionswoche besuchen die Mitglieder der Landesregierung mit Vertreterinnen und Vertretern der LIGA zwischen dem 19. und 28. November 2024 unterschiedliche Träger und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege, um insbesondere mit den Beschäftigten ins Gespräch über deren Arbeit zu kommen.