| Fluchtaufnahme

Seit mehr als 30 Jahren bietet die AfA Trier geflüchteten Menschen eine Heimat auf Zeit

Mit einem Festakt wurde heute das 30-jährige Bestehen der AfA Trier und das Engagement der vielen beteiligten Kooperationspartner gewürdigt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Integrationsministerin Katharina Binz nahmen an der Festveranstaltung teil.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Rednerpult.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratuliert zum 30-jährigen Bestehen.

„Den Menschen, die in ihrer Heimat verfolgt werden und die um Leib und Leben fürchten müssen, muss Hilfe, Schutz und Unterkunft gewährt werden. Gerade in diesem Punkt fühlen wir uns als Landesregierung auch unserer besonderen deutschen Geschichte verpflichtet. Die Aufnahmeeinrichtung in Trier trägt seit mehr als 30 Jahren mit ihren engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen dazu bei, dass wir dieser Verpflichtung gerecht werden können. Die Handlungsfähigkeit staatlicher Institutionen zeigt sich besonders in krisenhaften Zeiten. In den vergangenen 30 Jahren bewältigte die AfA Trier immer wieder herausfordernde Migrationsbewegungen – beispielsweise im Zuge des Jugoslawienkrieges oder in den Jahren 2015 und 2016 mit den Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien oder aktuell mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Das ist auch Ergebnis der guten Zusammenarbeit der ADD, des Integrationsministeriums, des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, der Stadt Trier und der vielen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen. Das Aufnahmesystem des Landes hat seine Verlässlichkeit in diesen Situationen bewiesen. Dafür möchte ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aussprechen“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer anlässlich des Festaktes. Die Ministerpräsidentin sprach zudem den Bewohnern und Bewohnerinnen der AfA Trier und AfA Hermeskeil, die sich nach der Flutkatastrophe 2021 spontan zu einem Hilfstrupp zusammengefunden haben und die Betroffenen in Trier-Ehrang mit viel Engagement unterstützt haben, ihren Dank aus.

„Die AfA Trier hat in den vergangenen 30 Jahren rund 150.000 Menschen Schutz und einen Ort geboten, an dem sie nach ihrer Flucht vor Krieg, Gewalt und Zerstörung zur Ruhe kommen konnten. Bereits mit Beginn des Aufenthalts wird mit Sprachkursen und psychosozialer Betreuung die Basis gelingender Integration gelegt. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden in der AfA Trier von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern betreut, die sie in allen Lebenslagen, bei Behördengängen oder auch schwierigen medizinischen Eingriffen begleiten. Verschiedene Projekte bieten sportliche Aktivitäten, Stadtrundgänge oder auch Sprachangebote für Erwachsene und Kinder. Für Kinder steht zudem eine Spielstube zur Verfügung und vom Land bereitgestellte Lehrkräfte bieten ein Beschulungsangebot für Kinder und Jugendliche. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ausdrücklich auch allen ehrenamtlich Helfenden, die diese herausfordernde Arbeit jeden Tag mit großem Engagement, viel Empathie und Menschlichkeit leisten“, sagte Integrationsministerin Katharina Binz.

Die AfA Trier ist eine Einrichtung der ADD und eine von zwei Erstaufnahmeeinrichtungen im Land. Insgesamt gibt es in Rheinland-Pfalz fünf landeseigene Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende in Bitburg, Hermeskeil, Kusel, Speyer und Trier sowie die der AfA Kusel zugeordnete Außenstelle Hunsrück am Flughafen Hahn. An die AfA Trier angegliedert ist zudem eine Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Neben der Unterbringung, Versorgung sowie der medizinischen und sozialen Betreuung der Geflüchteten, geschieht hier auch die Registrierung sowie die spätere Verteilung auf die Kommunen.

Hintergrund:

Die AfA Trier ist in der ehemaligen Casablanca-Kaserne untergebracht, wo sie am 1. Mai 1992 den Betrieb aufnahm. Infolge des Angriffs auf die Ukraine mussten die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen um ein Jahr verschoben werden.

Aktuell sind in der AfA Trier Menschen aus 40 Nationen untergebracht. Die 60 Landesbediensteten und mehr als 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter externer Unternehmen werden von zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt.

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