| Schulentwicklung

Neue Bildungsangebote

Auch im Schuljahr 2014/2015 wird das Angebot an weiterführenden Schulangeboten im Land – orientiert an den regionalen Gegebenheiten – zielgerichtet weiter ausgebaut. Bildungsministerin Doris Ahnen hat in Mainz für das Schuljahr 2014/2015 Optionen für fünf neue Fachoberschulen und vier neue Wahlschulbildungsgänge an berufsbildenden Schulen vergeben.
Bildungsministerin Doris Ahnen; Bild: rlp-Archiv
Bildungsministerin Doris Ahnen hat für das Schuljahr 2014/2015 Optionen für fünf neue Fachoberschulen und vier neue Wahlschulbildungsgänge an berufsbildenden Schulen vergeben; Bild: rlp-Archiv

„Wir verfolgen weiter unser Ziel, durch neue attraktive, aufstiegsorientierte Bildungsangebote unseren Beitrag zur Bewältigung des zukünftigen Fachkräftebedarfs zu leisten“, betonte die Ministerin.

Die Landesregierung verdichtet dabei das Netz an Fachoberschulen, insbesondere in der Fachrichtung Technik, sowie an Wahlschulbildungsgängen in den berufsbildenden Schulen – hier vor allem im Bereich der Erziehungs- und Pflegeberufe. Dabei habe man darauf geachtet, dass die neuen Fachoberschulen vornehmlich in denjenigen Gebietskörperschaften entstehen, in denen ein solches Angebot noch fehle und in denen von Seiten der örtlichen Wirtschaft durch das Bereitstellen von Praktikumsplätzen Interesse und Bedarf signalisiert worden sei, so die Bildungsministerin. Ebenso habe man darauf geachtet, dass an den neuen Standorten kein größerer Baubedarf durch die Errichtung der neuen Fachoberschule entsteht. „Niemand hätte in Zeiten sparsamer öffentlicher Haushaltsführung und der in der Landesverfassung verankerten Schuldenbremse Verständnis dafür, wenn wir Baumaßnahmen in Angriff nehmen, die dann mittelfristig wegen zurückgehender Schülerzahlen zu leeren Unterrichtsräumen führen“, erläuterte Doris Ahnen.

Der Landkreis Altenkirchen erhält erstmals eine Option für eine Fachoberschule. Im organisatorischen Verbund mit der Realschule plus Altenkirchen soll eine FOS in der Fachrichtung Technik mit dem Schwerpunkt Metalltechnik entstehen. Dieselbe Ausrichtung hat die optionierte Fachoberschule an der Landgraf-Ludwig-Realschule plus in Pirmasens, während die Schiller-Realschule plus in Frankenthal die Option für eine Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Technische Informatik innerhalb der Fachrichtung Technik erhielt.

Falls alle drei Schulen ihre Optionen bis Ende März 2014 einlösen, dann bieten im Schuljahr 2014/15 insgesamt 10 von 30 Fachoberschulen ein Angebot in der Fachrichtung Technik, entweder mit dem Schwerpunkt Technische Informatik oder mit dem Schwerpunkt Metalltechnik an. Zur Einlösung der Option müssen die FOSen mit einer Fachrichtung jeweils 40 Anmeldungen nachweisen, bei zwei Fachrichtungen sind 50 Anmeldungen (25 pro Fachrichtung) erforderlich. „Mit dem Ausbau des FOS-Angebots im technischen Bereich orientieren wir uns an dem hohen Fachkräftebedarf, der in bestimmten Regionen gerade in diesen Branchen prognostiziert wird“, hielt Bildungsministerin Ahnen fest.

Komplettiert werden die Optionen für neue Fachoberschulen durch eine Option in der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung für die Rheingrafen-Realschule plus in Wörrstadt (Landkreis Alzey-Worms) und eine Option mit der Fachrichtungskombination Wirtschaft und Verwaltung/Gesundheit für die Stefan-Andres-Realschule plus in Schweich (Landkreis Trier-Saarburg).

„Mit nunmehr 30 Fachoberschulen an Realschulen plus haben wir ein in die Fläche wirkendes Angebot in dieser Schulform des berufsbildenden Schulwesens geschaffen, die Unterricht, berufliche Theorie und berufliche Praxis miteinander verknüpfen“, sagte die Bildungsministerin. In den kommenden Jahren werde es sinnvolle regionale Ergänzungen nur noch dort geben, wo es sowohl eine Nachfrage von Schülerinnen und Schülern als auch von den Betrieben nach Praktikantinnen und Praktikanten gebe.

Bei den berufsbildenden Schulen (BBS) habe man sich, auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, auf weiterqualifizierende Angebote im Bereich der Fachschulen konzentriert, so Doris Ahnen. Bei den Wahlschulbildungsgängen seien die berufsbildenden Schulen mit den Fachschulen und durch die große Zunahme an beruflichen Gymnasien in den vergangenen Jahren auf aktuell 39) sowie durch das differenzierte Angebot an den Höheren Berufsfachschulen (72 HBF-Schulen mit 176 Bildungsgängen) gut aufgestellt und bedürften nur noch in einzelnen Berufsfeldern und Regionen der Ergänzung. Die Fachschule führt zu berufsqualifizierenden Abschlüssen der Fort- und Weiterbildung. Sie vermittelt eine vertiefte Fachbildung und fördert die Allgemeinbildung.

Fachschulen Sozialwesen mit der Fachrichtung Organisation und Führung entstehen an der BBS in Simmern (Rhein-Hunsrück-Kreis) sowie an der BBS Westerburg (Westerwaldkreis). „Mit diesen beiden Angeboten wollen wir den immer noch hohen Bedarf an Führungskräften für die wachsende Zahl an Einrichtungen der Kindererziehung und Altenpflege bewältigen helfen“, erklärte die Bildungsministerin. Mit den jetzt ebenfalls vergebenen Optionen für eine Fachschule Technik in der Fachrichtung Maschinentechnik, Schwerpunkt Maschinenbau, ebenfalls an der BBS Simmern, und einer Fachschule Altenpflegehilfe an der BBS Bad Dürkheim decke man jeweils einen regionalen Bedarf an zusätzlichen Qualifizierungschancen ab.

„Ich bin mir sicher, dass wir mit den diesjährigen Optionsentscheidungen, sowohl bei den berufsbildenden Schulen als auch bei den Fachoberschulen, mit Augenmaß und einem Blick auf die weitere demografische Entwicklung vorgegangen sind“, betonte Bildungsministerin Ahnen. Den demografischen Wandel mit pädagogischen Zielen wie mehr Durchlässigkeit zu höheren Abschlüssen oder zusätzlichen attraktiven Wegen für die Hochschulreife sowie hochwertigen Weiterqualifizierungsangeboten zu verbinden, eröffne die besten Chancen sowohl für ein Mehr an Wissen als auch für ein Mehr an beruflichen Chancen. Interessant sei in diesem Zusammenhang sicherlich, dass fast zwei Drittel der FOS-Absolventinnen und FOS-Absolventen des ersten Jahrgangs mit ihrer Fachhochschulreife direkt in hochqualifizierte Ausbildungsberufe einsteigen wollten. „Die mit der Schulstrukturreform geschaffene neue Schulform eröffnet also nicht nur einen zusätzlichen Weg zu den Hochschulen, sie wird auch – wohl vor allem durch ihren engen Praxisbezug – den Bedürfnissen der Wirtschaft an schulisch hochqualifizierten Auszubildenden gerecht“, sagte Doris Ahnen abschließend.

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