Unter den etwa 800 Gästen waren Bundespräsident Horst Köhler, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundskanzlerin Angela Merkel, Oberbürgermeisterin Eva Lohse, zahlreiche Mitglieder der Bundes- und Landesregierung sowie viele Weggefährten des früheren Bundeskanzlers.
Ministerpräsident Kurt Beck gratulierte Helmut Kohl im Namen der Landesregierung und aller rheinland-pfälzischen Bürgerinnen und Bürger und dankte ihm für seine Leistungen. Beck würdigte besonders Kohls Europapolitik: "Sie haben die großartige Chance genutzt, Europas Einigung voranzutreiben. Uns bleibt Dankbarkeit und großer Respekt“, sagte Ministerpräsident Beck.
Der junge Landtagsabgeordnete Kohl habe zielstrebig seine Idee von Politik verfolgt und sie zunächst als jüngster Fraktionsvorsitzender, dann als jüngster Ministerpräsident des Landes auch umgesetzt. "Ungestümer Rebell“ und "Reformer“ seien die Beinamen gewesen, die man Helmut Kohl in dieser Zeit gegeben habe. "Als Ministerpräsident haben Sie Rheinland-Pfalz vorangebracht. Aus einem Agrarland wurde ein moderner Wirtschafts- und Verwaltungsstaat. Es ist Ihnen gelungen, eine Verwaltungs- und Strukturreform parteiübergreifend durchzusetzen. Die verkehrs- und wirtschaftsgeografische Lage des Landes wurde konsequent zum Vorteil genutzt. Und es war für Sie selbstverständlich, dass Rheinland-Pfalz Aussöhnung und Freundschaft in Europa besonders pflegt“, so Ministerpräsident Beck.
Schon früh habe Helmut Kohl seinen Blick über die Landesgrenzen hinaus gerichtet. Die Partnerschaft mit Burgund und die Pflege der engen Beziehungen zu Luxemburg beispielsweise belegten dies deutlich. Kurt Beck: "Ihnen war bewusst: Verständigung, Zusammenarbeit und Gemeinschaft – das ist der einzig erfolgreiche Weg für uns Deutsche. Ihnen ist bewusst: Die früheren Generationen haben die besten Jahre ihres Lebens in den Gräben oder auf den Schlachtfeldern zwischen Deutschland und Frankreich verbracht. Sie sorgten mit dafür: Wir können die besten Jahre unseres Lebens zur Vertiefung der Freundschaft zwischen den europäischen Ländern nutzen.“
Mit einem Schmunzeln bemerkte der Ministerpräsident, dass die Staatskanzlei in Mainz die Erinnerung an Helmut Kohl wach halte. So sei der Weinkeller seit seiner Regierungszeit fast unverändert geblieben, und in seinem Amtszimmer hänge immer noch ein Bild von Max Slevogt aus jener Zeit.
Die Laudatio hielt nach Grußworten der Oberbürgermeisterin und der Bundeskanzlerin der frühere Bundestagspräsident Roman Herzig. Für die musikalische Gestaltung sorgte die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz