| CeBIT 2015

Potenziale der Telemedizin

Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler informierte sich bei der diesjährigen CeBIT in Hannover über die neuesten Entwicklungen in der Gesundheitswirtschaft. Den Schwerpunkt ihres Besuches bildete der Austausch mit rheinland-pfälzischen Anbietern über Möglichkeiten der Unterstützung der medizinischen und pflegerischen Versorgung durch telemedizinische Angebote.
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler informiert sich auf der CeBIT über telemedizinische Projekte; Bild: Gesundheitsministerium
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler informiert sich auf der CeBIT über telemedizinische Projekte; Bild: Gesundheitsministerium

„Die Gesundheitswirtschaft ist ein bedeutsamer Wachstumsmarkt in Rheinland-Pfalz. Insbesondere ländliche Regionen stehen mit Blick auf dem demografischen Wandel vor besonderen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung. Die Vernetzung der Akteure sowie neue Lösungen in der Telemedizin bieten hier Chancen“, erklärte Bätzing-Lichtenthäler.

Den Auftakt des Programms bildete die Überreichung des Ergebnisberichts des Landesleitprojekts SUSI TD (Sicherheit und Unterstützung von Senioren durch Integration von Technik und Dienstleistung) durch die Institutsleitung des Fraunhofer IESE Kaiserslautern, Prof. Peter Liggesmeyer und Prof. Dieter Rombach. Bei dem vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie geförderten Projekt wurden unter anderem eine Hilfebedürftigkeitserkennung durch in der Wohnung installierte Sensoren und eine Videotelefonie mit Beratern in den Pflegestützpunkten sowie Verwandten erprobt.

„Viele Menschen wünschen sich, im Alter möglichst lange und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Dafür steht das hochentwickelte Senioren-Assistenzsystem SUSI TD. Es geht dabei um die lebensnahe Erprobung neuer Sensor- und Kommunikationstechnik verbunden mit einem vorbeugenden Beratungsangebot für ältere Menschen. Es freut mich, dass der Bericht über die Evaluation nun vorliegt, so dass wir gemeinsam mit den Projektpartnern über die weiteren Schritte entscheiden können“, so Bätzing-Lichtenthäler. Zur Entwicklung und Umsetzung von SUSI TD hatte sich eigens ein Forschungsverbund, bestehend aus zwei Fraunhofer-Instituten aus Kaiserslautern und dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) in Vallendar, zusammengefunden.

Im Anschluss besuchte Bätzing-Lichtenthäler zahlreiche weitere Beispiele der Digitalisierung im Gesundheitswesen, die Prozessoptimierung und Patientenorientierung in besonderer Weise berücksichtigen. „Ich sehe in der Telemedizin noch erhebliche Potenziale. Eine qualitativ hochwertige wohnortnahe medizinische Versorgung sowie Maßnahmen der Gesundheitsprävention sind als unterstützende Maßnahme auch dezentral möglich“, sagte Bätzing-Lichtenthäler und nutzte bei ihrem Rundgang die Gelegenheit zum Austausch mit Wissenschaft und Wirtschaft. Unter anderem informierte sie sich am „Gemeinschaftsstand Forschung und Technologie aus Rheinland-Pfalz“ über ein Konzept zur datenschutzgerechten Verarbeitung personenbezogener Gesundheits- und Fitnessdaten sowie über das ernährungsbezogene Assistenzsystem „Lab-on-Spoon“, das Diabetikern oder Allergikern durch ein elektronisches Messverfahren größere Sicherheit bietet.

Vor allem von den Startup-Unternehmen des diesjährigen CODE_n CONTEST "Into the Internet of Things" zeigte Bätzing-Lichtenthäler sich begeistert. Diese ausgewählten jungen Unternehmen präsentieren ihre innovativen Lösungen aus den Bereichen Digital Life, Future Mobility, Smart City und Industry 4.0 auf der CeBIT in einer eignen Halle. Die in Mainz ansässige Firma ambiotex GmbH ist Pionier neuester mobiler Entwicklungen für den Bereich „wearable technologies“. Darunter versteht man alle Arten von Technologien und Sensorik, die am Körper, oder in Körpernähe getragen werden. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut hat sich die ambiotex GmbH auf Forschung und Entwicklung von innovativen Produkten für Lifestyle-, Fitness- und Gesundheitsanwendungen spezialisiert. Das Marktpotenzial dieses Segments wird in den nächsten Jahren auf zweistellige Wachstumsraten geschätzt.

Von den präsentierten Möglichkeiten und Entwicklungen zeigte sich die Gesundheitsministerin beeindruckt: „Die innovativen rheinland-pfälzischen Lösungen leisten über die ökonomische Bedeutung hinaus ihren Beitrag zu einer besseren Gesundheit und Versorgung und tragen dazu bei, den demografischen Wandel konstruktiv zu gestalten.“

Die CeBIT ist die weltweit größte Messe für Informationstechnik und findet seit 1986 jedes Frühjahr auf dem Messegelände Hannover statt. Weitere Informationen unter www.cebit.de

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