Die Ministerpräsidentin machte deutlich, dass Rheinland-Pfalz ein herausragender Standort der Künstlichen Intelligenz in Forschung und Anwendung ist. Die Hochschulen und außeruniversitären Institute seien hervorragende Partner für die europäische wissenschaftliche Gemeinschaft und für Anwenderinnen und Anwender aus Unternehmen und Verwaltungen.
„Vertrauensvolle KI kann ein Markenkern für die Entwicklung und Anwendung von KI in Europa sein", so die Ministerpräsidentin. Dazu gehöre der verantwortungsvolle Umgang mit Daten, der Schutz von Daten und die Nutzung zum Wohl des Menschen. "KI-Lösungen brauchen Vertrauen und Akzeptanz. Sie müssen unter dem Vorzeichen einer menschenorientierten Technologie entwickelt und angewendet werden. Deshalb brauchen wir ethische Maßstäbe, die in Europa gelten und die für alle Akteure und Akteurinnen sowie Nutzer und Nutzerinnen stehen."
Die Notwendigkeit einer klaren rechtlichen Regelung für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz betonte auch Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, die die europäische Ebene bei der Konferenz repräsentierte. „Technologischer Fortschritt ist kein Wert an sich. Wir müssen sicherstellen, dass er unseren europäischen Werten dient. Dazu gehören Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Grundrechte."
Mit der KI-Agenda hat die Landesregierung Ende September eine Umsetzungsstrategie veröffentlicht, die die wissenschaftlichen Akteure und Akteurinnen sowie Anwender und Anwenderinnen von KI-Lösungen in Rheinland-Pfalz noch stärker vernetzt. Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf machte anlässlich der Digitalkonferenz deutlich: „Die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz besitzt enorme Potenziale, um wertvolle Dienste für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, durch die rheinland-pfälzische KI-Agenda mit den Universitäten, den Hochschulen für angewandte Wissenschaft und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen die wissenschaftliche Basis in diesem Bereich gezielt zu unterstützen. Wichtig sind mir dabei insbesondere unsere Maßnahmen, die der Verbreitung von KI-Technologien in Wissenschaft und Wirtschaft dienen. Insbesondere brauchen wir hervorragend ausgebildete Personen in den unterschiedlichen Feldern, die sich der Erforschung und der Anwendung von KI-Technologien widmen. Denn diese personelle Basis wird entscheidend im internationalen KI-Wettbewerb sein“, so Minister Wolf.
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sowie der Wissenschaftsminister hoben hervor, dass Rheinland-Pfalz mit der in Kaiserslautern versammelten Kompetenz einen herausragenden KI-Standort habe. Darüber hinaus würden auch an anderen Wissenschaftsstandorten wie Mainz, Koblenz und Trier KI-Lösungen entwickelt - auch jenseits der Naturwissenschaften. Mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern habe Rheinland-Pfalz seit über 30 Jahren einen Impulsgeber der KI mit internationaler Strahlkraft. Professor Andreas Dengel, Geschäftsführender Direktor des DFKI machte deutlich, dass das größte Potenzial der KI nicht in menschenähnlichen Maschinen liege, sondern in ihrer Fähigkeit, als intellektueller Leistungsverstärker zu wirken, der unser Denken ergänze und erweitere. "Umso bedeutender ist es, menschzentrierte KI-Systeme verantwortungsvoll zu entwickeln und einzusetzen. Mit der TRUSTinAI-Konferenz haben wir gemeinsam mit Partnern aus Rheinland-Pfalz sowie unseren Netzwerken und Initiativen ein internationales Forum geschaffen, um diese bedeutende Diskussion im europäischen Kontext zu führen und mitunter die Leistungsfähigkeit des Standorts Kaiserslautern zu zeigen.“ Professor Anita Schöbel, Leiterin des Fraunhofer -Instituts für Technologie- und Wirtschaftsmathematik ist der Anwendungsaspekt besonders wichtig: "Das Fraunhofer ITWM legt besonderen Wert auf die mathematischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz und liefert die passenden Methoden für Anwenderinnen und Anwender. Aktuell fokussieren wir auf den Sektor Mobilität, aber wir nutzen KI auch zur Lösung von Aufgabenstellungen in den Bereichen Gesundheit und Produktion."
Die digitale Konferenz wird aus dem Fraunhofer Zentrum in Kaiserslautern übertragen. Mit der TU Kaiserslautern, der SmartfactoryKL und dem DFKI stehen das Fraunhofer IESE und das Fraunhofer ITWM für exzellente anwendungsorientierte KI. Im Rahmen von fünf Workshop stellen die Institute best practice-Beispiele vor. Mit ihnen hat auch die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. zur Konferenz eingeladen.