Dabei ist die Gruppe derjenigen mit Migrationshintergrund deutlich jünger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund: Das Durchschnittsalter der Menschen mit Migrationshintergrund lag bei knapp 35 Jahren, das der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund dagegen bei über 46 Jahren. „Erfreulich ist, dass Menschen mit Migrationshintergrund immer weniger auf finanzielle Unterstützung des Staates angewiesen sind und ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Dennoch besteht für sie ein höheres Armutsrisiko als für die übrige Bevölkerung und auch ihre Chancen auf eine gleichberechtigte Teilhabe an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sind geringer. Erst wenn wir hier Abhilfe geschaffen haben, ist die Integration dieser Menschen aber gelungen“, erklärt Integrationsministerin Irene Alt.
Positive Entwicklungen lassen sich auch im schulischen Bereich feststellen: So begannen 2012 26 % der Kinder mit Migrationshintergrund die fünfte Klasse an einem Gymnasium (zum Vergleich: 2009/10: 19,8%), 17,6% wechselten auf eine Integrierte Gesamtschule (2009/10: 10,7%) und 50,8% besuchten eine RealschulePlus, Hauptschule oder Realschule (2009/10: 64,3%). Im Jahr 2012 lebten in Rheinland-Pfalz knapp 310.000 ausländische Staatsangehörige - 44% von ihnen kamen aus einem EU-Staat. Die größte Gruppe ausländischer Staatsangehöriger kam aus der Türkei, gefolgt von Polen, Italien und der Russischen Föderation.
Der Bericht zeigt, dass die Zuwanderung nach Rheinland-Pfalz weiter deutlich zugenommen hat: Im Jahr 2012 zogen rund 40.000 ausländische Staatsangehörige nach Rheinland-Pfalz (2010: ca. 27.000). Unter Berücksichtigung der Fortzüge wuchs die Bevölkerung im Jahr 2012 um 16.896 Menschen, von denen rund 70% aus der EU stammen. Zu den Hauptherkunftsländern zählten Polen, Bulgarien, Rumänien und Ungarn. Eine Zunahme der Zuwanderung aus Italien, Griechenland und Spanien war ebenfalls zu verzeichnen. Der Wanderungssaldo mit der Türkei war, wie auch schon die Jahre zuvor, negativ. „Zuwanderung kann den demografischen Wandel abfedern, wenn auch nicht ausgleichen. Darum sollten wir alles daran setzen, uns als ein attraktives Zuwanderungsland zu präsentieren“, so der Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration, Miguel Vicente.
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