| Jugend

Risiken für Minderjährige im Internet

Foren, die Magersucht verherrlichen. Videos, in denen sich Jugendliche bis aufs Blut ritzen. Communitys, die sich über Suizid-Methoden austauschen. Immer mehr Angebote im Internet propagieren selbstgefährdendes Verhalten. Vor dieser Entwicklung warnt jugendschutz.net, die in Mainz ansässige Zentralstelle der Länder, anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes zum Jugendschutz im Internet.
Kinder mit Laptop; Bild: dpa

Solche Angebote können zum Nachahmen animieren. Deshalb fordert  die rheinland-pfälzische Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen: "Vor allem Betreiber von Videoplattformen und Sozialen Netzwerken müssen ihre Verantwortung für den Jugendschutz stärker wahrnehmen und Risiken auf ihren Plattformen nachhaltig reduzieren.“ Gemeinsam setzten sich Landesregierung und jugendschutz.net nicht nur für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jugendgefährdenden Inhalten auf Internetplattformen ein, sondern engagierten sich auch auf dem Feld der Prävention und in der Stärkung der Medienkompetenz. Neuestes Ergebnis sei das gemeinsam erstellte Faltblatt "Sicher vernetzt – Kinder und Jugendliche in Internet-Communitys“, das in Kürze erscheine und auch auf der Homepage des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur abrufbar sein werde.

jugendschutz.net kontrollierte im vergangenen Jahr 19.000 Angebote und registrierte 2.400 Verstöße gegen den Jugendschutz. Dabei handelte es sich vor allem um pornografische Seiten. Besonders stark ist der Anteil der Angebote gestiegen, die Selbstgefährdungen propagieren. Unzulässige Angebote im Ausland finden sich weiterhin vor allem in den USA.

Auf unzulässige Angebote stößt jugendschutz.net über Hinweise aus der Bevölkerung über die Hotline, durch regelmäßige Kontrollen der wichtigsten Dienste und gezielte Recherchen. jugendschutz.net geht dabei erfolgreich gegen unzulässige Angebote vor. In drei von vier deutschen Fällen konnten Verstöße schnell beseitigt werden.

jugendschutz.net nutzt seine Erkenntnisse aus der Recherche auch, um Tipps zur Internetsicherheit für Eltern, pädagogische Fachkräfte und jugendliche User zu erarbeiten: 2009 wurde die Broschüre "Chatten ohne Risiko" aktualisiert. Dort wird erstmals die Sicherheit von Social Communitys wie schuelerVZ bewertet. Alle Handreichungen zu riskanten Foren, zum sicheren Surfen oder zu technischen Schutzmöglichkeiten stehen kostenlos zum Download zur Verfügung: www.jugendschutz.net/eltern

 

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