Bei einem Arbeitsessen im Kreis einer hochrangigen Delegation sprach Ministerpräsident Beck die Ausreiseschwierigkeiten für die Kinder aus der Region Tschernobyl an. In der Vergangenheit wurden dadurch einige Erholungsaufenthalte verhindert. Premierminister Sidorsky dankte ausdrücklich für die seit mehr als 20 Jahren geleistete Unterstützung bei diesen Aufenthalten und sicherte zu, für das Fortbestehen dieser Hilfsprogramme künftig persönlich zu sorgen.
Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien zeichnen sich Möglichkeiten von Kooperationen ab. Weißrussland will unabhängiger von russischen Energieimporten werden und plant in diesem Zusammenhang, die erneuerbaren Energien zu fördern. Hier könnten sich neue Märkte für rheinland-pfälzische Firmen erschließen, die auf diesem Gebiet europaweite Vorreiter sind. Kurt Beck bot für die Landesregierung an, entsprechende Kontakte zur den Unternehmen herzustellen.
Weitere Themen waren die Möglichkeiten von Flugverbindungen zwischen Minsk und Hahn sowie die Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Weißrussland. Nach Angaben von Sergej Sidorsky könne vom Flughafen Hahn über Minsk eine "Brücke“ in den Osten und von dort weiter nach Asien entstehen.
Das Handelsvolumen zwischen Rheinland-Pfalz und Weißrussland lag im vergangenen Jahr bei etwa 77 Millionen Euro. Während Rheinland-Pfalz Waren im Wert von 63 Millionen Euro exportierte, kamen im gleichen Zeitrum Güter aus Weißrussland im Gegenwert von etwa 14 Millionen Euro.
Premierminister Sidorsky und Ministerpräsident Beck sprachen sich übereinstimmen dafür aus, die gegenseitigen Beziehungen zwischen Weißrussland und Rheinland-Pfalz auszubauen. So soll es künftige gegenseitige Besuche von Wirtschaftsdelegationen geben, und Rheinland-Pfalz will in Minsk ein Wirtschaftsbüro eröffnen.