Die betroffenen Frauen kommen häufig traumatisiert in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Trier und Ingelheim an.
„Viele Frauen flüchten alleine, mit ihren Kindern oder mit älteren Familienangehörigen. Ihre Männer wurden als Soldaten eingezogen, verhaftet oder getötet. Auf der Flucht müssen sie sich häufig kriminellen Fluchthelfern und Schleppern anvertrauen und sind damit erneut männlichen Übergriffen schutzlos ausgeliefert. Umso wichtiger ist es, diesen Frauen bei uns Schutz und Zuflucht zu bieten“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Diese Frauen, die so viel erlitten haben, müssen wir bestmöglich unterstützen“, betont Irene Alt. Ihr sei zwar bewusst, dass es angesichts der hohen Flüchtlingszahlen erst einmal darum gehe, die Flüchtlinge mit dem Nötigsten zu versorgen. Aber man dürfe dabei die besondere Situation der betroffenen Frauen nicht außer Acht lassen. Alt verweist auf den kürzlich verabschiedeten Maßnahmenplan des Landes zur Aufnahme von Flüchtlingen. Darin sind unter anderem zusätzliche Mittel in Höhe von 500.000 Euro für die psychosoziale Versorgung von traumatisierten Flüchtlingen vorgesehen.
Das Integrationsministerium ist zudem auch mit den Frauenhäusern und Beratungseinrichtungen wie Frauennotrufen und Interventionsstellen im Umfeld der beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in Trier und Ingelheim sowie mit dem auf psychosoziale Betreuung und Beratung spezialisierten Verein SOLWODI e.V. im Gespräch. Geplant ist dabei ein Präventionskonzept für den Umgang mit von Gewalt betroffenen Flüchtlingsfrauen. „In diesem Zusammenhang sind auch Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für das Betreuungspersonal in den Aufnahmeeinrichtungen wichtig, damit fortgesetzte Gewalt und Traumatisierungen schnell erkannt werden können“, unterstreicht Ministerin Alt. In den Erstaufnahmeeinrichtungen verbringen die Flüchtlinge maximal drei Monate, bevor sie in die Kommunen verteilt werden.
Dreyer und Alt begrüßen außerdem erste von Frauen angestoßene Initiativen auf kommunaler Ebene zum Thema, beispielsweise in Mainz, Ludwigshafen oder Speyer. Dort kümmert man sich bereits mit besonderen Angeboten speziell um weibliche Flüchtlinge. „Das ist ein wichtiges und sehr ermutigendes Zeichen für die weltweite Solidarität unter Frauen und wird dem Gedanken des Internationalen Frauentags auf vorbildliche Art gerecht“, so Dreyer und Alt.