| Oberrhein

Sprache des Nachbarn

Im Rahmen des Oberrheinischen Lehrertages 2016 hat in Straßburg ein trinationaler Kongress zur Mehrsprachigkeit stattgefunden.
Kinderzeichnung: Tschüss - Salut
Kinderzeichnung: Tschüss - Salut

Lehrkräfte, Erzieher und Wissenschaftler diskutierten Fragen rund um Theorie und Praxis des Sprachenlernens und präsentierten erfolgreiche Projekte von der frühkindlichen Sensibilisierung bis hin zu berufsvorbereitenden und -begleitenden Initiativen. Organisiert wurde die Tagung von der Arbeitsgruppe „Erziehung und Bildung“ der Deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz. Rheinland-Pfalz wurde auf politischer Ebene vom Beauftragten der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Beziehungen, Werner Schreiner, vertreten.

In mehreren Workshops zeigte sich, dass Mehrsprachigkeit mit Blick auf Veränderungen in der Arbeitswelt, der Gesellschaft und der Bildung einer neuen Definition bedarf. Einig waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass eine frühe Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit erforderlich ist. „Sprache gehört zu den Schlüsselkompetenzen, die für das Zusammenleben und Zusammenarbeiten am Oberrhein als gemeinsamer Lebens-, Wirtschafts- und Arbeitsraum von großer Bedeutung sind. Gelebte Mehrsprachigkeit und das Beherrschen der Sprache des Nachbarn ist die Grundlage für interkulturellen Austausch und unterstützt das gegenseitige Verständnis füreinander“, fasste Werner Schreiner seine Eindrücke zusammen.

Rheinland-Pfalz fördert das Erlernen der französischen Sprache im Elementarbereich seit vielen Jahren erfolgreich mit dem Programm „Lerne die Sprache des Nachbarn“ und unterstützt Kooperationen von Grundschulen mit dem Austauschprojekt „École voisine“. An Schulen im Primar- und Sekundarbereich gibt es bilinguale Klassen; an sieben Gymnasien kann das AbiBac abgelegt werden.

Werner Schreiner: „Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich früh begegnen, gemeinsam lernen und die Region zusammen erkunden. Wir bringen über Austausche aber auch die Lehrkräfte zusammen, die von ihren Erfahrungen gegenseitig profitieren. Seit Ende 2015 besteht für rheinland-pfälzische Grundschullehrkräfte zudem die Möglichkeit, zwei Jahre im Bereich der Akademie Straßburg zu arbeiten und in paritätisch-bilingualen Klassen zu unterrichten.“

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