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Von Bienen lernen

Bereits in 50 Schulen in Rheinland-Pfalz wird von Bienen gelernt: Schüler pflegen Völker der Miniflieger und produzieren eigenen Honig. Lehrer nutzen die Insekten aber auch für Schulfächer - von Mathe bis Geschichte.
Honigbienen; Foto: dpa

Immer mehr Schulen in Rheinland-Pfalz kommen
auf die Biene: Sie schaffen sich einen Stock an, pflegen und hegen
die Miniflieger und produzieren ihren eigenen Honig. Bereits rund 50
Schulen im Land beteiligten sich an dem Projekt "Bienen machen
Schule" der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU)
Rheinland-Pfalz, sagte Ralph Plugge von der LZU in Mainz.
Die Nachfrage steige weiter - von Grundschulen über Gymnasien bis zu
Berufsbildenden Schulen. "Von Bienen kann man unendlich viel lernen",
sagte Plugge anlässlich einer Tagung über "Bienen als pädagogische
Kollegen" in Ernzen im Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Die Bienen zeigten Kindern nicht nur, wie Honig entsteht. Lehrer
könnten die "Bienen-Kollegen" auch für Mathe, Physik, Deutsch und
Geschichte einsetzen. Man könne versuchen, die Zahl der Tiere zu
berechnen oder zu klären, warum Waben sechseckig sind. Zudem gebe es
Gedichte, in denen Bienen eine Rolle spielten. Und die alten Ägypter
hätten die Bienen für "Götterboten" gehalten, sagte Plugge. In einem
Stock lebten im Sommer bis zu 50 000 Bienen. Manche Schule schafften
sich gleich mehrere Völker am Schulgelände an.

Wer in das Bienenprojekt einsteigt, bekommt von der LZU rund 1500
Euro: für die Bienenkiste und die Imkereiausrüstung. Ein Imker wird
Lehrern zur Seite gestellt, die dann mit Schülern Bienen-AGs
betreuen. Manche Schulen gründen Schülerfirmen, um eigene
Honigprodukte zu verkaufen. "Dann lernen sie auch noch Rechnungswesen
und Marketing", sagte Plugge. Das Projekt hatte 2010 mit zwei
Pilotschulen in Kirchheimbolanden und in Landau begonnen - 2013 ging
es dann in die Fläche.

Der Umgang mit Bienen könne auch die Furcht vor einem Stich nehmen,
sagte Plugge, selbst Imker seit 30 Jahren. "Bienen sind eigentlich
sehr friedliche Tiere und nicht so stechfreudig wie Wespen." Kinder
sollten lernen, sich in der Nähe ihrer "neuen Haustiere" ruhig zu
bewegen. (dpa)

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