| Landesbeauftragter im Gespräch

Vorreiter bei digitaler Bildung

Späh-Software und Schnüffel-Apps: Rheinland-Pfalz ist bei der Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über digitale Gefahren nach Aussage des Datenschutzbeauftragten Edgar Wagner bundesweit Vorreiter.
Landesdatenschutzbeauftragter Edgar Wagner; Bild: dpa
Landesdatenschutzbeauftragter Edgar Wagner; Bild: dpa

In den vergangenen eineinhalb Jahren seien in den freiwilligen Workshops landesweit rund 10 000 Schüler von weiterführenden Schulen etwa über Datenspionage in Handys und Computern informiert worden. Finanziert werden die Kurse vom Bildungs- und vom Verbraucherschutzministerium, wie Wagner im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa sagte.

„Seit diesem Schuljahr gehen wir auch in Grundschulen. Ab Herbst kommen noch die Jugendstrafanstalten dazu.“ Zudem laufe im Mainzer Haus der Jugend ein Pilotprojekt. Dennoch gingen die Schulen noch zu wenig auf das Thema ein, äußerte Edgar Wagner kritisch. „Unsere freiwilligen Workshops reichen nicht aus. Datenschutz muss verpflichtend in den Lehrplan von Kernfächern aufgenommen werden.“

Zwanzig geschulte freie Mitarbeiter kümmerten sich in Rheinland-Pfalz um die Workshops. Das wecke über die Landesgrenzen hinaus Interesse. „Bei uns haben sich zum Beispiel schon die Datenschutzbeauftragten der Schweiz und von Mecklenburg-Vorpommern informiert.“ Auch seine saarländische Kollegin suche die Zusammenarbeit.

Weiterhin unterstrich er die Bedeutung des Datenschutzes: „Die industrielle Revolution hat die Arbeitskraft ausgebeutet, die digitale Revolution beutet die Privatsphäre aus.“

Schnüffel-Apps auf Smartphones, Spähsoftware auf Computern - Gefahren gebe es viele. Und die Dimensionen seien gewaltig: „Allein Facebook hat einen Datenbestand der Menschheit, der weit über das hinausgeht, was die Staaten selbst haben.“

 

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