Lange bevor das Schlagwort der Globalisierung die Runde machte, habe Brandt als Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission der Vereinten Nationen die Fragen des globalen Hungers in das Bewusstsein gerückt. Brandts Denken und politisches Handeln habe auch heute noch hohe Aktualität. „Willy Brandt war einer der bedeutendsten Politiker der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts“, sagte Beck. Für sein lebenslanges Eintreten für Frieden, Demokratie und Menschenrechte sei ihm weltweit Anerkennung erwiesen worden.
1979 zog Willy Brandt nach Unkel. Dort schrieb er seine Erinnerungen und engagierte sich als „elder statesman“ für die Verwirklichung seiner politischen Ideale. Er verstarb am 8. Oktober 1992 in Unkel. Am 20. März 2011 wurde das vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Museum zur Zeitgeschichte Willy-Brandt-Forum eröffnet. Kurt Beck: „Erinnerung braucht Anschauung. Keine Gemeinschaft kann ohne Gedenken oder die Identifizierung mit denkwürdigen Persönlichkeiten bestehen. Wir brauchen Erinnerungsorte, in denen sich das Gedächtnis der Nation kristallisiert. Unkel möge mit dem Willy-Brandt-Museum ein solcher Erinnerungsort werden.“