„Die Frauenförderung bleibt daher ein zentraler Politikbereich der Landesregierung“, so die Ministerpräsidentin. Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Zu Gast bei Malu Dreyer“ hatte sie zum dritten Mal Frauen aus verschiedenen Bereichen eingeladen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Obwohl die Zahl qualifizierter Frauen in Deutschland stetig zugenommen habe, verdienten Frauen im Schnitt noch immer 22 Prozent weniger als Männer. „Noch nie waren so viele Frauen so gut ausgebildet wie heute. Ich finde es daher richtig, dass es einen Equal Pay-Day gibt und dass der Bundestag im Frühjahr eine Frauenquote von 30 Prozent in den Aufsichtsräten der größten, börsennotierten Firmen beschlossen hat. Viele enorm qualifizierte Frauen kommen nicht weiter, weil ihnen zu wenig zugetraut wird“, so die Ministerpräsidentin.
Rund 70 Prozent aller Führungsfunktionen in Deutschland würden über Beziehungen besetzt. Ein großes Netzwerk mit Kontakten aus verschiedenen Bereichen könne einer Karriere den entscheidenden Auftrieb geben. Das hätten zahlreiche Untersuchungen belegt. „Weil Frauen im Vergleich zu Männern in der Vergangenheit das Netzwerken weit weniger intensiv betrieben haben, setzt die Landesregierung seit einigen Jahren gezielt und mit großem Erfolg ein Mentoring-Programm ein, um jungen Frauen zusätzliche Einblicke und Karrierechancen zu ermöglichen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Das Landesgleichstellungsgesetz sei zudem Grundlage für eine erfolgreiche Frauenförderung im öffentlichen Dienst.
Frauen nutzten überproportional Teilzeitstellen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Das wirke sich nachteilig auf ihre Altersversorgung aus. „Mit Maßnahmen wie dem verstärkten Ausbau von beitragsfreien Kita-Plätzen, auch für unter Dreijährige, unterstützt die Landesregierung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagte die Ministerpräsidentin.
Hauptrednerin des Abends war Anne Wizorek, selbstständige Beraterin für digitale Medien, Autorin, Bloggerin und feministische Aktivistin. Der von ihr initiierte Hashtag #aufschrei stieß im Jahr 2013 eine Debatte zu Alltagssexismus an und wurde als erster Hashtag mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. 2014 erschien ihr Buch „Weil ein #aufschrei nicht reicht – Für einen Feminismus von heute“. Bei der Veranstaltung erklärte sie, warum Feminismus heute immer noch gebraucht wird und welche Rolle das Internet dabei spielt. Das Internet biete Chancen, Interessen von Frauen zu transportieren. Andererseits sei das Netz der Ort, an dem sich einige Probleme – wie beispielsweise Sexismus – noch verschärften. „Online wie offline gelten dieselben Regeln, die auch konsequent durchgesetzt werden müssen. Ich bin froh, dass Netzfeministinnen ihre Rechte auch im Netz einfordern“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
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Frauenwerkstatt
Zentraler Politikbereich
Bei einem Abend für Frauen in der Staatskanzlei betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dass in den vergangenen Jahren in der Förderung von Frauen zwar einiges erreicht worden sei. In vielen Unternehmen sei die wirkliche Gleichstellung von Frauen und Männern aber noch nicht realisiert.

© Staatskanzlei RLP / Pipprich