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Zur Sachlichkeit zurückkehren

In der aktuellen Auseinandersetzung um das Faltblatt "Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule – Informationen, Orientierungen und Empfehlungen" weist Bildungsministerin Doris Ahnen daraufhin, dass auf der Homepage des Bundesinnenministeriums eine "Handreichung für Schule und Elternhaus“ mit dem Titel "Religiös begründete schulpraktische Fragen“ veröffentlicht ist.
Integration; Bild: dpa
Das Faltblatt der Landesregierung bietet Ideen zur erfolgreichen Integration muslimischer Schüler.

Das in Rheinland-Pfalz von einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Landesregierung, der evangelischen und der katholischen Kirche, der jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz sowie von muslimischen Organisationen und einigen Nicht-Regierungs-Organisationen erarbeitete Faltblatt orientiert sich sowohl in der Struktur als auch in den zentralen Aussagen an dieser Handreichung.

Die vom Bundesinnenministerium veröffentlichte Handreichung empfiehlt – wie das rheinland-pfälzische Faltblatt – beispielsweise unter dem Kapitel "Teilnahme am koedukativen Sport- und Schwimmunterricht“ (S.6): "Eine Befreiung vom Unterricht ist aus gesundheitlichen, sozialen und integrativen Gesichtspunkten immer nur die zweitbeste Lösung. Besser ist es in jedem Fall, wenn die Schulen einen Weg finden, einen nach Geschlechtern getrennten Sport- bzw. Schwimmunterricht einzurichten, an dem alle Schülerinnen bzw. Schüler teilnehmen. So kann eine bestimmte Sport- oder Schwimmkleidung gestattet werden.“

Weitestgehend deckungsgleiche Empfehlungen bis hin zu wortgleichen Formulierungen finden sich in den Handreichungen und dem Faltblatt zu den Themen Schulfahrten, Sexualerziehung, religiöse Feiertage und zum Ramadan.

Vor diesem Hintergrund fordert Bildungsministerin Doris Ahnen die rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner auf, ihre unsachliche und den gesellschaftspolitischen Konsens verletzende Debatte sofort einzustellen oder sich von der Bundesregierung zu distanzieren. "Nicht das Faltblatt muss zurückgezogen werden, sondern die von Frau Klöckner angezettelte Kampagne muss beendet werden“, sagte Doris Ahnen.

<link http: www.bmi.bund.de shareddocs downloads de themen politik_gesellschaft dik _blank external-link-new-window wird in einem neuen browserfenster>Zur Handreichung des Bundesinnenministeriums.

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