| Kreislaufwirtschaft

Bauabfälle wiederverwerten

Jährlich fallen in Rheinland-Pfalz rund 10,3 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle zur Entsorgung an (Stand 2010). In Recyclinganlagen können sie theoretisch zu hochwertigen Baustoffen aufbereitet werden – wenn die Voraussetzungen stimmen.
Wirtschaftsministerin Lemke, Finanzminister Kühl und Innenminister Lewentz setzen sich für Kreislaufwirtschaft auf dem Bau ein; Bild: MWKEL
Wirtschaftsministerin Lemke, Finanzminister Kühl und Innenminister Lewentz setzen sich für Kreislaufwirtschaft auf dem Bau ein; Bild: MWKEL


Das bundesweit einmalige Bündnis „Kreislaufwirtschaft auf dem Bau“, das am Montag geschlossen wurde, will in Zukunft für Ressourcenschonung und Wiederverwertung im Baubereich werben.

Die Initiative geht von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke aus. Lemke, Innenminister Roger Lewentz und Finanzminister Carsten Kühl sowie Vertreter von kommunalen Spitzenverbänden, der Architektenkammer, der Ingenieurkammer, des Landesverbandes Bauindustrie, des Baugewerbeverbandes, des Industrieverbandes Steine und Erden und des Baustoffüberwachungsvereins unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung für die umfassende Wiederverwertung von Bauabfällen.

„Rohstoffe sind kostbar, für unsere Wirtschaft und für die Umwelt. Wir brauchen hochwertige, gütegesicherte Recyclingbaustoffe und wir brauchen die Akzeptanz, damit diese auch verwendet werden. Darum will sich das Bündnis „Kreislaufwirtschaft auf dem Bau“ bemühen. Ein wichtiger Schritt auch deshalb, weil die Bau- und Abbruchabfälle den größten Stoffstrom in der Abfallwirtschaft darstellen“, stellt Ministerin Lemke fest. „Zwar werden etwa 94 Prozent des Bauschutts recycelt, aber die Verwertung ist noch nicht hochwertig genug. Hier liegt die Herausforderung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.“

Minister Carsten Kühl, in dessen Zuständigkeit auch das Ressort Bauen liegt, sagte: „Auch im staatlichen Hochbau stehen wir zur Verpflichtung, den Einsatz von Recyclingbaustoffen zu erhöhen und verstärkt darauf hinzuwirken, dass diese wieder verwertbaren Rohstoffe sinnvoll und effizient eingesetzt werden können. Bauleistungen bei Landesbaumaßnahmen werden heute so ausgeschrieben, dass der Einsatz von Recyclingbaustoffen verstärkt und wenn wirtschaftlich möglich, bevorzugt zum Einsatz kommen kann.

„Um Ressourcen zu schonen ist es wichtig, aus mineralischen Bauabfällen Bauprodukte herzustellen, die mit hoher Qualität in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden können. Ich bin davon überzeugt, dass durch einen Schulterschluss aller am Prozess beteiligten Institutionen mit der Vereinbarung „Bündnis Kreislaufwirtschaft auf dem Bau" die Akzeptanz bei den ausschreibenden Stellen erhöht wird“, betonte Infrastrukturminister Roger Lewentz.

In der Vereinbarung verpflichten sich das Wirtschaftsministerium (oberste Abfallbehörde), das Infrastrukturministerium (oberste Straßenbaubehörde) und das Finanzministerium (oberste Baubehörde) sowie die Bündnispartner, „die Kreislaufwirtschaft auf dem Bausektor zu fördern, soweit dies technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist. Dies soll durch Informationsvermittlung auf allen für die Ausschreibung und Vergabe von Bau- und Abbruchleistungen zuständigen Ebenen erfolgen.“ Es werden einzelne Punkte dargestellt – so sollen zum Beispiel Abbruch- und Rückbaumaßnahmen möglichst selektiv durchgeführt werden, um das anfallende Material einem hochwertigen Recycling zuführen zu können.

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