Ruanda

Steckbrief

Hauptstadt: Kigali

Einwohnerzahl: ca. 12.721.430 (Rheinland-Pfalz: 4,16 Millionen))

Fläche: 26.338 km² (Rheinland-Pfalz: 19.853 Quadratkilometer)

Staatsoberhaupt: Präsident Paul Kagame (Ruandische Patriotische Front)

Regierungsform: Präsidiale Republik

Staatsoberhaupt: Präsident Dr. h.c. Paul Kagame (FPR), Amtsantritt 22. April 2000; wiedergewählt am 4. August 2017, für sieben Jahre

Wirtschaft: Landwirtschaft, Tourismus, Finanzdienstleistungen, Informationstechnologien

Wissenschaft: Université nationale du Rwanda, Institute of Legal Practice and Development

Landessprachen: Kinyarwanda, Englisch, Französisch, Swahili

Religionen: 51 Prozent Katholiken, 26 Prozent Protestanten, zehn Prozent Muslime, elf Prozent Adventisten, zwei Prozent andere

Regionale Spezialitäten: Tee, Kaffee

Fun Fact: Kaffeeliebhaber können einen Ruanda Partnerschafts-Kaffee erwerben

Partnerschaft

Die Fahne von Ruanda neben der Fahne von Rheinland-Pfalz.

Die sogenannte Graswurzelpartnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda besteht seit mehr als 40 Jahren. Besonderheit der „Graswurzelpartnerschaft“: Die Projekte im Rahmen der Zusammenarbeit gestalten sich nach den Bedürfnissen der Menschen vor Ort. Rheinland-pfälzische Partner leisten bei der Realisierung Unterstützung. Dieses Modell ist in Deutschland einzigartig. Privates Engagement wird durch den Staat gefördert und nicht umgekehrt. Die Verankerung in der Bevölkerung von Rheinland-Pfalz ist beeindruckend: Die Aktivitäten und Beteiligung in Form von Spendenaktionen sind groß; es gibt zahlreiche verschiedene Projektideen, und es besteht ein großes Interesse auf vielen Ebenen (Bildung/Gesundheit/Wissenschaft/Wirtschaft) an der Begegnung und dem Austausch mit den Menschen in Ruanda.

Heute existieren dadurch intensive und vielfältigste Beziehungen: 180 Schulpartnerschaften, 40 kommunale Partnerschaften, zwölf Partnerschaften zwischen Pfarreien und Diözesen und mehr als 50 Vereine und Stiftungen halten die Partnerschaft lebendig. Seit 1982 wurden mehr als 2.200 Projekten mit Landeszuschüssen in einem Gesamtvolumen von zirka 70 Millionen Euro gefördert (bis zu 80 Prozent Landesmittel, mindestens 20 Prozent Spenden). Die Partnerschaft genießt in der ruandischen Bevölkerung einen hervorragenden Ruf und ist auch in Rheinland-Pfalz tief verwurzelt. Sie ist aufgrund der breiten Zustimmung ein Teil der politischen Kultur von Rheinland-Pfalz geworden.

Organisatorische sowie fachliche Unterstützung der Partnerschaft leisten das Ruandareferat der Landesregierung in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und der Partnerschaftsverein Rheinland-Pfalz/Ruanda e.V. mit dem Koordinationsbüro in Kigali.

Aktivitäten

Bild vom Congresszentrum Kigali — Congresszentrum Kigali

Alle Projekte innerhalb der Partnerschaft dienen dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Heute spielt neben den rein baulichen Maßnahmen, die vor allem im Bildungsbereich immer noch eine große Bedeutung für Ruanda haben, auch der fachliche Austausch zwischen den Partnern und der Know-How Transfer eine große Rolle in der Partnerschaft. Die Schwerpunkte in der Zusammenarbeit liegen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft, Nachhaltigkeit, Sport und Gesundheit, die auch von der rheinland-pfälzische Landesregierung weiter gestärkt, gefördert und ausgebaut werden sollen. Globale Herausforderungen wie Klimawandel und Pandemie zeigen Notwendigkeit von internationaler Kooperation und Bedeutung des Erwerbs neuer Fertigkeiten. Diese Herausforderung geht Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Partner Ruanda an. So sollen neben den bisherigen Schwerpunkten künftig auch der Bereich Biodiversität gefördert, der Klimaschutz gestärkt sowie die Bildungszusammenarbeit und gesundheitspolitische Kooperationen ausgebaut werden.

Im Jahr 2022 feierte die Partnerschaft zw. Rheinland-Pfalz und Ruanda ihr 40-jähriges Bestehen. Dies wurde mit zahlreichen Veranstaltungen sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in Ruanda gewürdigt. Aus diesem Anlass reiste Ministerpräsidentin Dreyer im Oktober 2022 in Begleitung von Landtagspräsident Hering und einer großen, hochrangigen Delegation mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und des Sports nach Ruanda. Die Reise stand unter dem Motto „40 Jahre Partnerschaft Rheinland-Pfalz und Ruanda: Gemeinsam in die Zukunft“. Inhaltliche Schwerpunkte der Reise liegen auf den Themen Bildung, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Bei einem gemeinsamen Treffen mit Staatspräsident Paul Kagame und Ministerpräsidentin Malu Dreyer bekräftigten beide erneut die gegenseitige Verbundenheit beider Länder und die Fortführung der Partnerschaft auf Augenhöhe.